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Emmi-Bonhoeffer-Schule in Pönitz: Eine Schule entdeckt die Ostsee

Pönitz. „Wie lebt ein Ostsee-Schweinswal? Wieviel Mikroplastik steckt eigentlich im Sand? Und was hat der Klimawandel mit einem Teller Fisch zu tun?“ Mit solchen Fragen beschäftigten sich über 900 Schülerinnen und Schüler der Emmi-Bonhoeffer-Schule in der Woche vom 17. bis 23. Juli 2025. Ihr Ziel: Die Ostsee mit all ihren Facetten besser verstehen – und schützen.

Unter dem Motto „Meeresschutz der Ostsee“ begab sich die gesamte Schule – von der ersten bis zur zwölften Klasse – auf eine spannende Lernreise: mal draußen am Strand, mal drinnen im Klassenzimmer, mal kreativ, mal forschend, aber immer mit viel Neugier und Begeisterung. Die Grundschulklassen tauchten in die bunte Welt der Ostseetiere ein. „Wer lebt eigentlich vor unserer Küste – und warum sind viele dieser Tiere bedroht?“ Antworten fanden die Kinder neben dem Bearbeiten von Aufgaben auch beim Malen, Basteln und auf einem Ausflug ins Umwelthaus Neustadt.

Die Klassen 5 bis 7 nahmen die Verschmutzung der Ostsee genauer unter die Lupe. Ob beim Workshop zu Walen im Lübecker Museum für Natur und Umwelt oder am Strand in Scharbeutz mit den „Ocean Youngsters“ und dem „Shark Project“ – überall ging es darum, zu erkennen, was wir Menschen falsch machen und wie wir es besser machen können. Bei den Klassen 8 und 9 rückte der Klimawandel in den Fokus. Sie erfuhren unter anderem in der Ostseestation Travemünde, wie die Erwärmung das gesamte Ökosystem Meer verändert – mit teils dramatischen Folgen. Die 10. und 11. Klassen widmeten sich der Frage, wie Wirtschaft, wie beispielsweise der Tourismus und Fischerei, das fragile Gleichgewicht in der Ostsee beeinflussen. Dazu trafen sie den Niendorfer Fischer Peter Dietze, der aus erster Hand berichtete, wie sich die Fischerei verändert – und welche Herausforderungen die Ostsee für ihn heute bereithält.

Ein besonderes Highlight war das Angebot des zwölften Jahrgangs. Die Schüler übernahmen die Leitung der „Forscherzeit“ und der „Kreativtische“. Hier wurde experimentiert, mikroskopiert, geschüttet und geschöpft: „Wie verhält sich Schall unter Wasser? Wie kann man Öl aus Wasser bekommen? Und wie sieht Mikroplastik eigentlich aus?“ Parallel wurde auch geknotet, gemalt, gebastelt und kreativ rund ums Meer gearbeitet – sogar Fischernetze entstanden in Schülerhand.

Zum Abschluss der Woche verwandelte sich die Schule in eine große Ausstellung. Beim Gallerywalk präsentierten alle Klassen ihre Ergebnisse: Plakate, Websites, Podcasts und Lernvideos zeigten eindrucksvoll, wie tief sich die Kinder und Jugendlichen mit „ihrem“ Thema auseinandergesetzt hatten. Per Schüler-Abstimmung wurden die drei kreativsten Klassen ausgezeichnet – als Preis winkte nicht nur ein Zuschuss für die Klassenkasse, sondern auch eine Patenschaft für das Projekt „Geisternetzbergung zum Schutz des Ostsee-Schweinswals“.

Schulleitung, Lehrkräfte und Schülerschaft waren sich am Ende einig: Die Projektwoche war mehr als Lernen – sie war ein echtes Erlebnis. Viele Schülerinnen und Schüler haben erstmals erkannt, wie eng ihr Alltag mit dem Meer verknüpft ist – und wie viel Verantwortung wir alle tragen. Und wer weiß: Vielleicht wird aus der Woche am Ende ja mehr – eine dauerhafte Mission für eine saubere Ostsee. (PM/rk)

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