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Protest gegen Verkehrs-Änderungen in der Riemannstraße

Eutin (t/aj). Tempo 30 im hinteren Teil der Riemannstraße – diese Regelung war ein Ergebnis der Verkehrsschau Stadt, Kreis Ostholstein und Polizei. In Erweiterung der bestehenden Tempo 30-Zonen in der Bismarckstraße sowie im Bereich Hochkamp werden der hintere Teil der Riemannstraße ab Fissaubrück, die Plumpstraße und die Holstenstraße damit zu einer großen Tempo 30-Zone zusammengefasst (wir berichteten). Gegen einige Aspekte der Neuregelung regt sich nun Widerstand unter denen, die es betrifft. 268 Unterschriften von Eutiner Anliegern und Nutzern der Riemannstraße hat Antje Lück-Langer mit nachbarschaftlicher Unterstützung in der vergangenen Woche gesammelt und mit einem Schreiben vom 8. Juli an Bürgermeister Sven Radestock und den Kreis Ostholstein übergeben: „Unsere Initiative, um eine sinnvolle Neuregelung der Verkehrsanordnung (aktuell Tempo 30 Zone) zu erbitten, traf auf große Resonanz“, so Lück-Langer.
Anlässlich des Flohmarktes in der Riemannstraße habe sie mit vielen Menschen gesprochen. Der überwältigende Anteil der Menschen hätte zu diesem Zeitpunkt schon eigene, ungünstige Erfahrungen im Fahrradverkehr der Riemannstraße gesammelt und bestätigte die Gefährlichkeit einer Pflicht zur Straßennutzung für Fahrradfahrer. Die Temporeduzierung auf Tempo 30 werde grundsätzlich gutgeheißen: „Was überhaupt nicht geht, ist die ‚rechts vor links‘- Regelung, die aufgrund des baulichen Charakters der Riemannstraße nicht einfach zu erkennen ist, und an die sich vor allem auch die Radfahrer auf der Straße nicht halten“, betont die Anwohnerin. Unfälle seien hier vorprogrammiert und auch schon öfter „beinahe geschehen“, teilt sie mit.
Sie habe den Verkehr in der Riemannstraße aufmerksam beobachtet und mit Fotos dokumentiert. Ergebnis: „Die meisten Radfahrer nutzen weiterhin den ehemals kombinierten Fuß-/Radweg auf der linken Seite stadteinwärts, der auf weiten Strecken auch breit genug ist, um als Fahrradweg markiert werden zu können. Einige Radfahrer fahren auf der Straße, geben aber bald auf (spätestens an den Verkehrsberuhigungsinseln, die für sie auch ein Hindernis darstellen) und wechseln dann auf den rechten Fußweg stadteinwärts“, schreibt Antje Lück-Langer.
Entsprechend wünscht man sich eine Aufhebung der „Rechts – vor Links“- Regelung und die Wiederherstellung des Status der Riemannstraße als Hauptstraße, zudem den kombinierten Fuß- Radweg auf der linken Seite stadteinwärts für den Fahrradverkehr in beide Richtungen und eine andere Lösung für eine Temporeduzierung und/oder Reduzierung des Durchgangsverkehrs. In diesem Zusammenhang wird die Idee einer Anliegerstraße genannt.
Bürgermeister Sven Radestock nimmt auf Nachfrage wie folgt Stellung: „Die neuen Regelungen in der Riemannstraße sollen die Sicherheit vor Ort für Radfahrer und Fußgängerinnen erhöhen. Sie sind ein Resultat der Verkehrsschau mit Kreis und Polizei. Ich bin mir sehr bewusst, dass die Situation für alle Verkehrsteilnehmenden neu und ungewohnt ist. Gegenseitige Rücksichtnahme und das Einhalten von Verkehrsregeln sind Voraussetzung für ein gutes Miteinander. Ich fahre selber häufig in der Riemannstraße mit dem Fahrrad. Insofern kenne ich die Situation vor Ort. Die Unterschriften sind bei mir angekommen. Die Sorge der Anwohnerinnen und Anwohner nehme ich sehr ernst. Ich habe in dieser Woche noch einmal zusammengesessen mit der Kreisverkehrsbehörde und auch mit einem Vertreter des ADFC gesprochen in dieser Sache. Wir sind gerade dabei nachzusteuern, um die neuen Regeln deutlicher zu machen. Dazu gehören größere Zone 30 Schilder, temporäre Vorfahrt geändert Schilder, Geschwindigkeitsmesstafeln und Fahrradpiktogramme auf der Straße. Wir werden die Situation in der Riemannstraße weiterhin im Auge behalten.“

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