Frühlingsbasar bringt 1.000 Euro für die Tafel
Eutin (ed). Stolze 1.000 Euro hatten Stine Leffler aus der 6b der Weber-Schule, Schulleiterin Iris Portius und Iris Fehling und Dorothee Wende aus dem Eltern-Orga-Team des Frühlings-Basars im Gepäck, als sie in der vergangenen Woche die Eutiner Tafel besuchten. Für diesen Betrag, den die Damen der Tafel-Vorsitzenden Monika Gertenbach und ihrem Schatzmeister Reinhard Brüser überreichten, haben sich SchülerInnen und Eltern ordentlich ins Zeug gelegt, denn er ist der Erlös aus dem alljährlichen Frühlings-Basar der Weberschule. Oder vielmehr: Ein Viertel davon. Ganze 4.000 Euro haben die SchülerInnen in diesem Jahr eingenommen – für selbstgemachte Marmelade und Schokolade, für Brotkästen und Brotbackmischungen im Glas, für Vogeltränken. Sie haben Holzstämme ausgesägt und mit Frühlingsblühern bepflanzt, Holzosterhasen ausgesägt, haben genäht, gemalt, gebastelt, gebacken – „alles, was man im Frühling gerne hat“, strahlt Christiane Zomerland, Klassenlehrerin der 6b und Initiatorin des Basars.
Denn dafür sind traditionell die 5. und 6. Klassen zuständig – und sie machen sich mit Feuereifer daran, nachmittags in ihrer Freizeit und mit der Hilfe ihrer Eltern, die schönsten Dinge zu fertigen, um sie dann zu verkaufen. Der 7. Jahrgang ist für die Verpflegung zuständig, dafür sorgen die Eltern mit allerlei Kuchen und herzhaften Snacks, mit denen sie die Caféteria bestücken. Bleiben Reste, werden sie gut gekühlt und schnell zur Tafel gebracht. An der Cocktailbar mixen die Siebtklässlerinnen dann die coolsten Cocktails aus Säften, Sirup, Früchten. Erstmals durften in diesem Jahr alle Klassen am Frühlings-Basar mitwirken, die Lust hatten – und das nahmen vor allem die Abiturienten beglückt zur Kenntnis und legten sich mit Bücherflohmarkt und Weber-Shirts-Second Hand-Shop ins Zeug, denn drei Viertel des Erlöses dürfen die SchülerInnen behalten und für Klassenfahrten, Ausflüge oder eben ihren Abiball verwenden. So ist an diesem Tag die ganze Schule auf den Beinen und sorgt für einen bunten Frühlings-Basar. Da wundert es fast nicht, dass am Ende 4.000 Euro in der Kasse sind – und in diesem Jahr wünschten sich die Eltern, dass ein Teil der Summe an einen gemeinnützigen Zweck gespendet würde, erzählt Iris Portius. In der Schulkonferenz, bestehend zu gleichen Teilen aus Schülern, Lehrern und Eltern, wurde der Beschluss dazu gefasst und der Empfänger gleich dazu: “Uns war wichtig, dass das Geld einem Projekt in unserer Nähe zugute kommt”, so die Schulleiterin, “also haben wir uns für die Tafel entschieden. So können die Kinder die Bedürfnisse hier vor Ort sehen.” Und die sind größer, als man annehmen möchte: Rund 1.000 Menschen versorgt die Eutiner Tafel in der Woche mit Lebensmitteln – dafür spenden die Supermärkte, Bäcker und andere Lebensmittelhändler der Umgebung die Lebensmittel, die eigentlich weggeworfen würden, aber noch verzehrbar sind. Diese Lebensmittel werden in großen Kisten von den Tafel-Fahrern abgeholt – “und deshalb kommt uns dieses Geld so zupass”, strahlt Monika Gertenbach, “denn mit diesen Kisten kämpfen wir derzeit jeden Tag.” 50 bis 150 dieser Kisten werden täglich verwendet, nicht immer bleiben sie sauber – mal zerquetscht eine Banane, mal platzt ein Joghurt, und weil Lebensmittel sensible Waren sind, müssen sie täglich gespült werden. Für die Tafel-Mitarbeiter, allesamt ehrenamtlich, ist das ein großer Aufwand, zeitlich wie auch kräfteraubend.
Deshalb hat die Tafel beschlossen, eine Kistenspülmaschine anzuschaffen. 10.000 Euro kostet dieses spezielle Gerät, schafft für die Tafel-Helfer aber Zeit für die vielen anderen Dinge, die erledigt werden müssen. Stine guckt sich alles ganz genau an, lässt sich die Tafel-Arbeit und Sache mit den Lebensmitteln und den Kisten erklären und ist sich dann ganz sicher, dass das Geld gut angelegt ist: “Damit helfen den Leuten, die anderen helfen”, sagt die Schülerin, “das finde ich gut.” “Damit haben wir schon zehn Prozent, darüber freuen wir uns sehr”, so Reinhard Brüser, “für weitere 75 Prozent haben wir uns bei der Lild Pfandstiftung beworben und den Rest hoffen wir durch weitere Spenden zusammen zu bekommen.” Wer zur Erleichterung der Tafel-Arbeit beitragen möchte, ist herzlich willkommen.