Kristina Kolbe

DGzRS beweist ein Herz für Tiere

Seenotretter Hergen Gloystein „fischte“ den jungen Marderhund mit dem Kescher aus dem Hafen. Foto: DGzRS – Die Seenotretter

Seenotretter Hergen Gloystein „fischte“ den jungen Marderhund mit dem Kescher aus dem Hafen. Foto: DGzRS – Die Seenotretter

Großenbrode. Einen ungewöhnlichen „Einsatz“ haben am vergangenen Mittwoch die Seenotretter der Station Großenbrode erlebt: In der Nähe des Liegeplatzes des Seenotrettungskreuzers BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hatte die Besatzung ein schwimmendes Pelztier entdeckt, dem es nicht gelang, ans Ufer zurückzukommen. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Tier um einen Marderhund. Das Tier schwamm Bordwände und Stege an, war aber offenbar schon sehr erschöpft.
 
Die Seenotretter setzten das Tochterboot aus und machten sich mit einem Kescher auf die Suche. Inzwischen hatten auch zahlreiche Yachtbesitzer den pelzigen Gesellen entdeckt und zeigten den Seenotrettern an, wohin der unfreiwillige Schwimmer gepaddelt war.
 
Schließlich fingen sie das Tier ein. Nach einer längeren Erholungspause an Land im Netz des Keschers hatte das Tier neue Kraft gesammelt und flitzte ins Unterholz davon.
 
Seit Jahren breiten sich Marderhunde in Deutschland aus. Ob damit eine Gefährdung für einheimische Tierarten einhergeht, ist nach Aussagen der Experten jedoch noch unklar. Marderhunde führen übrigens ein strenges Familienleben: Das Männchen kümmert sich nämlich fast ausschließlich um die Kleinen. Die Mutter kommt nur zum Säugen und ist sonst auf Nahrungssuche.
 
Die scheuen nachtaktiven Tiere sind Allesfresser und ernähren sich neben Mäusen, Eiern und Schnecken auch von Obst und Aas. Freiwillig gehen sie eher nicht schwimmen, sie suchen ihre Nahrung aber häufig an Ufern. Das in Großenbrode „gefischte“ Jungtier war vermutlich bei der Futtersuche ins Wasser gerutscht. (red)


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