Reporter Fehmarn

Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“

Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“

Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“

Bild: Alexandra Schliebener

Burg. Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ ist eine Kooperation des Fehmarn Museum und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Fehmarn. Seit über drei Jahrzehnten ist die deutsche Teilung Geschichte. Dennoch begegnet man immer noch vielen Klischees, die Frauen aus Ost- und Westdeutschland zugeschrieben werden.

Die Westfrau wird oft entweder als „Heimchen am Herd“ oder als knallharte Karrierefrau beschrieben. Die Ostfrau hingegen steht im Kohlebergbau „ihren Mann“. Sie wird als tough bezeichnet oder auch als Rabenmutter, weil sie ihre Kinder in die Krippe gibt. Die Westfrau gendert, während die Ostfrau damit nichts anzufangen weiß. Die Ostfrau gilt mal als Verliererin, mal als Gewinnerin der deutschen Einheit. Die Liste der Zuschreibungen ist lang. Obwohl sie sich teilweise grotesk widersprechen, zeugen sie doch alle von der Überzeugung, man wisse genau, wie DIE Ostfrau und DIE Westfrau eigentlich ticken. Vor allem eines scheint klar zu sein: Sie ticken alle gleich, aber im Vergleich zum anderen Teil Deutschlands sehr unterschiedlich. Woher kommen diese Zuschreibungen? Und was ist an ihnen dran?

Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ will auf diese Fragen eine Antwort geben. Es ist Anliegen der Schau, die vielfältigen Erfahrungen von Frauen sichtbar zu machen und deren deutsch-deutsche Lebenswirklichkeiten mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden aufzuzeigen. Zugleich wirft die Ausstellung die Frage auf, ob Frauen in beiden deutschen Staaten trotz unterschiedlicher politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung in einem männlich geprägten System verband.

„Wir freuen uns diese Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur von Clara Marz nach Fehmarn bringen zu können. Das Ziel Klischees wie „was typisch Ost oder typisch West“ waren und sind aufzuzeigen. Und die dadurch resultierende Erkenntnis, dass FRAU es niemanden Recht machen kann; ein Thema was 35 Jahre später immer noch aktueller denn je erscheint. In der heutigen Zeit sollten wir uns daran erinnern, wohin uns gewisse politische Entscheidungen in der Vergangenheit gebracht haben und uns vehement gegen ein Rollback streben“ erklärt Evelyn Hamann-Didier, Gleichstellungsbeauftragte. Auf 20 Plakaten werden die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen in der Bundesrepublik und der DDR der 1970er und 1980er Jahre dargestellt. Nach der Vorpremiere im März präsentieren die Gleichstellungsbeauftragte Evelyn Hamann Didier und die Kulturbeauftragte der Stadt Fehmarn Frau Alexandra Schliebener nun die komplette Ausstellung im Fehmarn-Museum in Burg, Breite Straße 49. Noch bis zum 14.06.2025 können Sie zu den Öffnungszeiten des Museums die Ausstellung besuchen. Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils von 11 – 16 Uhr, der Eintritt ist bis 18 Jahre kostenfrei, für Erwachsene mit Ostseecard beträgt der Preis 3 Euro.


UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen