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Spagat zwischen Präsenzunterricht und Distanzlernen
Grömitz. Wie bei fast allen Menschen und Unternehmen hat sich der Alltag während der Corona-Zeit auch in der Gemeinschaftsschule in Grömitz wesentlich verändert. Der reporter traf sich mit Schulleiter Jan-Eric Hertwig zum Gespräch. Für ihn sind Kommunikation und Transparenz zwei wichtige Bausteine, um das Zusammenspiel zwischen Lehrern, den knapp 300 Schülern und Eltern in diesen Zeiten zu meistern.
Gerade im Bereich der Digitalisierung hat die Gemeinschaftsschule in den vergangenen Monaten eine großen Schritt nach vorne gemacht. So steht unter anderem im gesamten Schulgebäude voll umfängliches WLAN zur Verfügung, auch der neue Computerraum, gefördert durch den Digitalpakt der Bundesregierung, steht in den Startlöchern. Zudem sind die Hälfte aller Klassen mit Beamern, Dokumentenkameras und Klassenlaptops ausgestattet. Auch die Hygienevorschriften sind auf einem hohen Standard. Neben Desinfektionsmitteln und Schutzwänden hat jeder Lehrer eine sogenannte CO2-Ampel erhalten, die anzeigt, wann die Raumluft verbraucht ist und gelüftet werden muss.
Rund 60 Kinder der bevorstehenden Abschlussklassen befinden sich aktuell im Präsenzunterricht, ebenso die DaZ-Kinder. Alle anderen werden über die Schulplattform „schoolfoxx“ betreut und mit Aufgaben und Videounterricht versorgt. „Hier bieten wir natürlich auch weiterhin bei Bedarf unsere Hilfe an, um individuelle und praktikable Lösungen zu finden. Wobei das Distanzlernen keinesfalls gleichwertig den Präsenzunterricht ersetzt“, erklärt Jan-Eric Hertwig, der bei allem Handeln auf flache Hierarchien setzt und betont, dass alle Sorgen ernst genommen würden. Ein ständiger Austausch mit den Eltern sei ein weiterer, sehr wichtiger Aspekt.
Die Abschlussklassen sind halbiert worden und auf zwei Klassenräume verteilt. Der Unterricht findet so quasi zweimal in halben Gruppen statt. Der Modus gibt vor, dass alle Schüler stetig den identischen Unterrichtsstoff erhalten und auf dem gleichen Level sind. „Das ist eine richtig gute Prüfungsvorbereitung“, meint der Schulleiter.
Auch andere Maßnahmen konnten umgesetzt werden. So wurden im Zuge des Lüftungskonzeptes sämtliche Fenster erneuert. „Hier hat die Gemeinde früher als ursprünglich geplant viel Geld in die Hand genommen“, freut sich Jan-Eric Hertwig. Zudem wurden insgesamt sechs Schulhofbereiche geschaffen, um Begegnungen der verschiedenen Kohorten auszuschließen. Um die Bussituation zu entspannen, wurden verschiedene Anfangs- und Schlusszeiten festgelegt.
Trotzdem sehnt man sich auch in Grömitz nach weiteren Öffnungen und einem Ende des Lockdowns. Denn, so betont Jan-Eric Hertwig: „Schule ohne Kinder ist für alle Beteiligten deutlich anstrengender und eine noch viel größere Herausforderung als der normale Unterricht.“
Ein weiterer Grund, warum sich aller Grömitzer Schulkinder bis 16 Jahre ein Ende der Schließungen wünschen: Mit Wiedereröffnung der „Grömitzer Welle“ haben sie dort freien Eintritt. (mg)
Grömitz: Schüler übernehmen Verantwortung beim Projekt „Eltern-Probezeit“
Grömitz. Eltern werden bedeutet in erster Linie eins: Verantwortung übernehmen. Vor allem in den ersten Lebensmonaten ist das Baby komplett auf die Versorgung durch die Eltern angewiesen. Dazu gehört neben dem sich Kümmern, Schaukeln, Tragen auch das Füttern, Wickeln, Waschen und vieles mehr. In der Theorie mag das für so manchen nach einer locker machbaren Aufgabe klingen. Die Praxis sieht aber meist ganz anders aus.
Das durften jetzt auch sieben Schülerinnen und ein Schüler von der Gemeinschaftsschule Grömitz erfahren. Sie meldeten sich für das freiwillige Projekt „Eltern-Probezeit“ und wurden für insgesamt vier Tage - und 3 Nächte - mit sogenannten Säuglings-Simulatoren ausgestattet. Die Simulatoren reagieren wie echte Babys und stellen die gleichen Forderungen. Der Umgang mit ihnen wird mithilfe eines Computers genau aufgezeichnet und am Ende des Kurses ausgewertet.
Während des viertägigen Kurses traf sich die Gruppe vormittags mit Kursleiterin Daniela Le Grand vom Familienzentrum und sprach über die eigenen Erfahrungen, den Umgang mit Sexualität, Schwangerschaft, Babypflege und -versorgung, Ernährung und Erziehung. Gleichzeitig stand Daniela Le Grand auch außerhalb der Unterrichtszeiten über ein Notfall-Telefon zur Verfügung.
Am Kursende waren sich alle Teilnehmer einig: Es war anstrengend. Vor allem nachts hatten die Schüler mit teils sehr langen Schlafunterbrechungen zu kämpfen. Aber auch Situationen im voll besetzten Bus mit lauthals schreienden Baby stießen die Schüler an ihre Grenzen.
Auch das Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse war für die Jugendlichen eine neue Erfahrung. „Früher hatte ich morgens Zeit, um mich fertigzumachen“, erzählt Sahar Alizadeh. Für die 16-Jährige fiel das während der Eltern-Probezeit meistens aus. Auch der 15-jährige Jordan betonte, er habe es sich leichter vorgestellt. Dennoch würden alle Teilnehmer anderen empfehlen, das Projekt beim nächsten Mal wahrzunehmen.
Ziel des Kurses sei es aber nicht, die Schüler abzuschrecken. Vielmehr den verantwortungsvollen Umgang mit sich selbst und anderen zu lernen habe Priorität, so Kristina Bruhn vom Kinderschutzbund. Die Schüler wurden im Rahmen des Projektes gleichzeitig aufgeklärt über sexuell übertragbare Krankheiten, Verhütung, Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen.
„Wie ernähre ich mich und was braucht mein Baby an Nahrung und Vorbild, um gesund aufzuwachsen“, ist ein weiteres Thema in diesem Kurs. Die berufliche Perspektive der Jugendlichen und die Vorstellung des zukünftigen Werdegangs und der Rollenverteilung bei zukünftiger Elternschaft wurde diskutiert und überdacht. Zudem wurde das Familienzentrum Neustadt besucht und verschiedenste Helfersysteme und deren Nutzen beleuchtet. (ko)
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