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2. Ostholsteiner Tag der Inklusion

Eines von vielen Orga-Treffen in der Werkstatt für angepasste Arbeit Oldenburg: Getragen von einem engagierten Ostholsteiner Netzwerk aus Haupt- und Ehrenamtlichen, Einrichtungen, Vereinen und Initiativen.

Eines von vielen Orga-Treffen in der Werkstatt für angepasste Arbeit Oldenburg: Getragen von einem engagierten Ostholsteiner Netzwerk aus Haupt- und Ehrenamtlichen, Einrichtungen, Vereinen und Initiativen.

Bild: hfr

Oldenburg in Holstein. Am Freitag, dem 10. Oktober steht Oldenburg ganz im Zeichen der gelebten Vielfalt: Der zweite Ostholsteiner Tag der Inklusion lädt Menschen mit und ohne Behinderung, Fachkräfte, Engagierte und Interessierte dazu ein, Inklusion nicht nur zu thematisieren, sondern ganz praktisch zu erleben. Veranstaltungsort ist die neue barrierefreie Mehrzweckhalle auf dem Schulcampus mit ihren beiden Hallenbereichen.

Die Gäste erwartet ein Mix aus Kultur, Mitmachaktionen, Informationen, Begegnungen und Beratung - getragen von einem engagierten Netzwerk aus Haupt- und Ehrenamtlichen, Einrichtungen, Vereinen und Initiativen. Organisiert wird der Tag von einem Team rund um Martina Scheel, Behindertenbeauftragte der Stadt Oldenburg, und Sebastian Bertram von der Plattform Inklusive Jugendarbeit Ostholstein (angesiedelt beim KJN Neustadt) - aus Neustadt sind auch Oliver Scheplitz von der Hamburger LebenshilfeWerk gGmbH sowie Michel Lemburg vom TSV Neustadt bei der Planung ganz vorn mit dabei. Träger der Veranstaltung ist der Oldenburger Sportverein von 1865 in Kooperation mit der Stadt Oldenburg. Landrat Timo Gaarz hat die Schirmherrschaft übernommen.

 

Der Inklusionstag beginnt um 10 Uhr mit einem „Netzwerktreffen Inklusion“ in der kleinen Halle - einem Forum für Austausch und gegenseitige Inspiration für alle, die sich beruflich oder ehrenamtlich im Bereich Inklusion engagieren. Ab 12.30 Uhr öffnet sich das Veranstaltungsprogramm für die breitere Öffentlichkeit: Auf allen Flächen der großen Halle stehen spielerische, sportliche, kreative und sinnliche Angebote bereit. Parallel dazu startet der Kulturteil in der kleinen Halle, mit Livemusik, Lesung und Mitmachtheater.

Der Ostholsteiner Inklusionstag setzt seinen Schwerpunkt generell auf die Jugendarbeit. Doch die Organisierenden sind überzeugt: Unterschiedliche Bereiche, Perspektiven und Herangehensweisen bieten wertvolle Lernchancen für alle. „Wenn wir gemeinsam Ideen entwickeln und voneinander abschauen, wird vieles einfacher“, so Martina Scheel. „Denn Inklusion geht uns alle an, beginnend bei der Barrierefreiheit.“ Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr das Thema „Übergang von der Schule zum Beruf“. Inklusion sei kein abstrakter Anspruch, betont Sebastian Bertram. „Sie muss im Alltag erfahrbar sein - in der Schule, im Berufsleben, in der Freizeit und im Miteinander. Der Ostholsteiner Inklusionstag will dazu ermutigen, zu zeigen, was bereits gelingt - und die Fragen zu stellen, die noch offen sind.“

 

Ein kultureller Höhepunkt des Inklusionstags ist die Lesung von Ottmar Miles-Paul, der seinen bewegenden Reportage-Roman „Zündeln an den Strukturen“ vorstellt. Ausgehend von der Brandstiftung in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen geht es in seinem Buch um die Frage: Was wäre, wenn es keine solcher Arbeitsangebote mehr gäbe? Eine Geschichte, die berührt und eine aktuelle Debatte aufgreift. Jochen Picht vom inklusiven Improtheater Oldenburg knüpft mit einem interaktiven Bühnenprogramm an die Inhalte der Lesung an. Alle sind eingeladen, mitzumachen.

Wer möchte, kann in der großen Halle beim Riesenkicker, Floorball oder an der Buttonmaschine mitmachen, an einem der kreativen Mal- und Bastelstände aktiv werden oder beim Rolli-Erlebnis, einem Barfußpfad oder im Sinnesparcours auf Entdeckungstour gehen. Auch die beliebten Barriboxen sind dabei - mit Simulationsbrillen, Hörhilfen und Alterssimulationsanzug, die ganz unmittelbar zeigen, wie unterschiedlich Wahrnehmung sein kann. Im Foyer des Hallenkomplexes entsteht unter Anleitung der Hamburger Illustratorin Katrin Werbeck ein großes Wimmelbild des Events, an dem alle Gäste mitgestalten dürfen.

 

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: mit Kaffee und Kuchen sowie einem Foodtruck vor der Halle. Die Veranstaltung ist kostenlos und barrierefrei zugänglich, samt barrierefreiem WC, Rückzugsraum und helfenden Angeboten, etwa durch den DRK Ortsverein Göhl. Wer sich noch unterstützend einbringen oder am „Netzwerktreffen Inklusion“ teilnehmen möchte, kann sich per Mail anmelden unter scheel-oh@web.de oder s.bertram@inklusive-jugendarbeit-oh.de

Der erste Ostholsteiner Tag der Inklusion fand im September 2024 in und vor der Sporthalle der Jacob-Lienau-Schule in Neustadt statt - mit über 300 Teilnehmenden. Im kommenden Jahr wird aller Voraussicht nach die Stadt Bad Schwartau Gastgeberort sein. Mehr Infos auf: www.inklusive-jugendarbeit-oh.de. (red)


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