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Ärztin gründet Selbsthilfegruppe für Long-Covid

Die Eutiner Ärztin Dr. Katharina Petersen ist selbst von Long-Covid betroffen und möchte nun eine Selbsthilfegruppe für Long-Covid in Ostholstein gründen.

Die Eutiner Ärztin Dr. Katharina Petersen ist selbst von Long-Covid betroffen und möchte nun eine Selbsthilfegruppe für Long-Covid in Ostholstein gründen.

Eutin. Nach einer Corona-Infektion berichten immer mehr Menschen über anhaltende gesundheitliche Einschränkungen. Man geht davon aus, dass bei mindestens 10 Prozent aller Corona-Infizierten Langzeitfolgen auftreten - das wären allein in Schleswig-Holstein rund 24.000 Menschen.
Zu den häufigsten Symptomen gehören eine extreme körperliche Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen, Konzentrationsstörungen, Herzrasen und ein eingeschränkter Geruchs- und Geschmackssinn. Diese Langzeitfolgen können auch nach milden oder asymptomatischen Verläufen auftreten und jede Altersstufe betreffen.
Auch Dr. Katharina Petersen aus Eutin ist von Long-Covid betroffen. Die Ärztin hat sich im Januar 2021 bei der Arbeit im Krankenhaus mit dem Corona-Virus infiziert. Damals stand noch kein Impfstoff zur Verfügung.
 
 
Heute, ein Jahr nach der Infektion, leidet Dr. Petersen noch immer unter anhaltenden Beschwerden, die einen normalen Alltag unmöglich machen - und das, obwohl die 30-Jährige vor der Corona-Infektion gesund und sportlich war. Seit April 2021 ist die junge Eutiner Ärztin, die sich eigentlich mitten in ihrer Facharztausbildung zur Allgemeinmedizinerin befindet, aufgrund ihrer Beschwerden arbeitsunfähig.
Da das Krankheitsbild bislang nur wenig erforscht ist und die Beschwerden vielfältig sind, gibt es leider kaum Anlaufstellen für betroffene Patientinnen und Patienten.
Daher möchte Dr. Katharina Petersen nun im Kreis Ostholstein eine Selbsthilfegruppe für Long-Covid gründen. In dieser Gruppe können sich Betroffene austauschen, eigene positive Erfahrungen, aber auch Sorgen teilen und sich gegenseitig Tipps geben. Denn gerade, wenn medizinische Erkenntnisse fehlen, kann der Erfahrungsaustausch mit Gleichbetroffenen sehr hilfreich sein. Die Treffen sollen zweimal im Monat stattfinden.
Wer Interesse hat, an der Selbsthilfegruppe teilzunehmen und diese mitzugestalten, kann sich gern unter info@long-covid-ostholstein.de anmelden. (red)


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