Sierksdorf. Kein richtiger Wahl-Krimi, aber eine kleine Aufregung war am vergangenen Dienstagabend in der Gemeindevertretung Sierksdorf doch zu spüren, als es um die Frage ging, wer das Bürgermeisteramt von Udo Gosch (SPD) übernehmen wird. Wie zum Start der Legislaturperiode bereits angekündigt, war dieser zur Hälfte seiner Amtszeit zurückgetreten. Vorgeschlagen als sein Nachfolger wurde Carsten Bruhn (FWV) und Volker Weidemann (CDU).

In geheimer Abstimmung wurde schließlich Carsten Bruhn mit sieben zu vier Stimmen bei zwei Enthaltungen gewählt und anschließend zum neuen Bürgermeister von Sierksdorf vereidigt. 1. Stellvertreter bleibt Volker Weidemann und zum 2. Stellvertreter wurde Udo Gosch gewählt und vereidigt. „Wir haben in den letzten Jahren viel geschafft, aber es liegt auch noch einiges vor uns. Ich freue mich auf die Aufgaben, die jetzt auf uns zukommen,“ sagte der frischgebackene Bürgermeister in seinen Dankesworten.

Nach der Wahl hatte die Gemeindevertretung in ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr noch über einen bunten Strauß an Themen zu entscheiden. Unter anderem sprachen sich die Kommunalpolitiker dafür aus, eine Studie zur Tourismusakzeptanz nach dem Vorbild der Nachbargemeinden in Auftrag zu geben und es wurde mehrheitlich entschieden, die Grundsteuer gemäß der Nivellierungssätze des Landes Schleswig-Holstein anzupassen und sowohl die Grundsteuer A als auch B entsprechend zu erhöhen. Das Thema „Erhöhung der Parkgebühren“ sei nach einhelliger Meinung der Anwesenden nocht nicht beschlussreif und wurde zurück in die Fraktionen gegeben.

Den letzten großen Tagesordnungspunkt bildete der Beschluss über die Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2026.

Er schließt im Ergebnisplan mit einem Gesamtbetrag der Erträge von 5.874.800 Euro und der Aufwendungen in Höhe von 8.042.100 Euro. Damit ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von 2.167.300 Euro, der durch die Inanspruchnahme der Ausgleichsrücklage ausgeglichen werden kann.

Hintergrund für dieses Defizit seien die anstehenden Strandaufspülungen (der reporter berichtete), die im kommenden Jahr in Auftrag gegeben werden sollen. Diese seien sehr kompliziert und nach einer ersten Ausschreibung zu teuer für die Gemeinde gewesen, weshalb man diese zurückgezogen habe. Jetzt sollen einige Parameter verändert und eine neue Ausschreibung gestartet werden, so Bruhn, in der Hoffnung, dass die Strandaufspülungen dann günstiger werden. Zwar sei diesbezüglich noch nichts entschieden (dieser Tagesordnungspunkt wurde anschließend im nichtöffentlichen Teil der Sitzung behandelt), gleichwohl habe man die möglicherweise entstehenden Kosten bereits jetzt in den Haushalt einstellen müssen, erläuterte der Bürgermeister.

Zwar beschlossen die Gemeindevertreter einstimmig die Haushaltssatzung, angesichts dieses Fehlbetrages folgten sie jedoch dem Antrag von Volker Weidemann, den Haushalt mit zwei Sperrvermerken zu versehen. Diese betreffen einmal die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges und zum anderen geplante Straßenerhaltungsmaßnahmen im Siedenkamp und im Schwarzen Kamp. (gm)