Marco Gruemmer

Erfolgreicher Tourismus, aber Herausforderungen bleiben

Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter zahlreiche Bürgermeister, Touristiker und Branchenvertreter, folgten der Einladung an den Nordstrand von Kellenhusen.

Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter zahlreiche Bürgermeister, Touristiker und Branchenvertreter, folgten der Einladung an den Nordstrand von Kellenhusen.

Bild: Hfr

Kellenhusen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Sebastian Schmidt lud in diesem Jahr erstmals als Gastgeber zum traditionellen Strandkorbgespräch nach Kellenhusen ein. Die Gesprächsrunde, die in den 1990er Jahren vom damaligen Bundestagsabgeordneten Rolf Olderog ins Leben gerufen wurde, bringt alljährlich Politik, Tourismuswirtschaft und Kommunalvertreter zusammen. Auch Katja Lauritzen, Geschäftsführerin des Ostsee-Tourismus Schleswig-Holstein, der Kreisvorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Matthias Drespling, das Hansa-Park-Eigner-Ehepaar Claudia und Andreas Leicht sowie Sebastian Rohde als Vertreter des Einzelhandels nahmen an dem Fachgespräch teil.

Als Gast war die für Tourismus zuständige Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Julia Carstens, anwesend. Sie verwies auf die erneut gestiegenen Besucherzahlen in Schleswig-Holstein und besonders an der ostholsteinischen Küste: „Investitionen in die Infrastruktur, wie der Neubau der Seebrücke in Scharbeutz, zeigen Wirkung. Wichtig ist, dass wir diesen Kurs fortsetzen und nicht nachlassen.“

Im Zentrum der Diskussionen stand jedoch weniger die positive Bilanz, sondern die Herausforderungen der kommenden Jahre. Der Geschäftsführer des Jobcenters Ostholstein, Karsten Marzian, machte deutlich, dass dem heimischen Tourismus bis 2035 bis zu 10.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitskräfte fehlen könnten. Neben einem stärkeren Fokus auf ältere Arbeitnehmer betonten Vertreter der Hotellerie und Freizeitwirtschaft die dringende Notwendigkeit, bürokratische Hürden beim Einsatz ausländischer Arbeitskräfte abzubauen.

Auch die Themen Mitarbeiterunterkünfte und die Chancen der Hinterlandanbindung der Fehmarnbeltquerung wurden intensiv erörtert. Schmidt kündigte an, die zahlreichen Anregungen in einen 10-Punkte-Plan einfließen zu lassen, um die Tourismusstrategie des Landes um ostholsteinische Belange zu ergänzen. „Wir müssen unsere gemeinsamen Erfolge noch stärker herausstellen, statt uns an Einzelproblemen aufzuhalten“, fasste Schmidt zusammen.

Zum Abschluss dankte Schmidt dem Kellenhusener Bürgermeister Stefan Schwardt für die Organisation vor Ort. Trotz der offenen Fragen zeigten sich alle Beteiligten optimistisch: Der Tourismus in Ostholstein ist weiterhin ein Erfolgsmodell mit Perspektive, wenn Politik, Wirtschaft und Kommunen an einem Strang ziehen.

Das nächste Strandkorbgespräch soll 2026 in Grömitz stattfinden. (red/mg)


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