

Beusloe. Am Dienstag hat der Bauherr des größten
europäischen Bauprojektes, die dänische Staatsfirma Femern A/S in Lübeck
führenden Wirtschaftsvertretern aus Schleswig-Holstein Rede und Antwort
gestanden. Der Geschäftsführer der Baltic FS, Mirko Schönfeldt, hatte den
Kommunikationsvorstand Ajs Dam eingeladen, den Projektstand aus erster Hand
darzulegen und es wurden viele kritische Fragen gestellt.
In erster Linie wollten die über 20 Unternehmer mit ihren über 10.000
Mitarbeitern in der Region wissen, wann es denn nun endlich mit dem Baustart
losginge. Hierzu musste Femern A/S auf die Aussagen des Wirtschaftsministeriums
verweisen, was eine Verzögerung sogar bis in das Jahr 2019 bedeuten könnte. Die
anwesenden Unternehmer, die zusammen einen jährlichen Umsatz von über 1,4 Mrd.
Euro pro Jahr repräsentieren, waren von dieser langen Perspektive sichtlich
geschockt.
Gleichzeitig versicherte Femern A/S, dass sie alles tun wollten, um einen
zügigen Baustart zu befördern: „Wir haben vollständig Respekt vor dem deutschen
Erlaubnisverfahren. Deshalb tun wir zusammen mit unseren über 50 deutschen
Beratern alles, was in unserer Macht steht, damit wir unsere Hausaufgaben so
gut, aber auch so schnell wie möglich abschließen können.“, so Ajs Dam.
Dieser konnte die Unternehmensführer auch davon überzeugen, dass die
regionale Wirtschaft einen wichtigen Teil in den Plänen von Femern A/S ausmacht:
„Es ist uns sehr wichtig, die Wirtschaft in Schleswig-Holstein so gut zu
informieren wie möglich, weil nur starke Nachunternehmer das
Gesamtprojekt auch starkmachen können. Deshalb ist es so positiv für uns,
dass wir sehen, dass hier ein so großer Teil der Wirtschaft von
Schleswig-Holstein ein so großes Interesse am Start dieses Mega-Projektes hat.“
In einem sehr offenen Dialog traten auch die Befürchtungen der versammelten
Unternehmen deutlich zutage. „Der Vorsprung, den wir uns in den letzten vier
Jahren vor teilweise weltweit agierenden Mitbewerbern hart erkämpft haben,
schmilzt mit der Verzögerung des Baustarts massiv
ab. Die sehr hohen Investitionen unserer Unternehmen sind akut gefährdet. Ein
Weltkonzern kann sich solche Spielereien leisten. Ein mittelständisches,
inhabergeführtes Familienunternehmen kann das nicht“. (red)