

Neustadt. Die Energiewende ist nun auch in Neustadt angekommen - die Stadt wird ein wichtiger Standort für die deutsche und europäische Windkraft. Am vergangenen Donnerstag gab es den Spatenstich für das Produktions- und Bürogebäude der Firma „Baltic Windkraftanlagen“ mit Vertretern von Land, Kreis und der Stadt Neustadt.
Der Wirtschaftsstandort Neustadt wird weiter gestärkt. Am Holm/Ecke Holmhof soll ab Ende September die Arbeit bei „Baltic Windkraftanlagen“ am neuen Firmensitz aufgenommen werden. Zum feierlichen Baubeginn gaben sich neben Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums Dr. Thilo Rohlfs auch Landrat Reinhard Sager, MdB Ingo Gädechens und Landtagsabgeordneter Peer Knöfler die Ehre. Für die Stadt waren Bürgervorsteher Sönke Sela und Bürgermeister Mirko Spieckermann anwesend.
Mindestens 24 Mitarbeiter (es könnten auch bis zu 40 werden) sollen nach Fertigstellung auf 16.000 Quadratmetern Grundstücksfläche einen kompletten Service für Windkraftanlagen aller gängigen Hersteller anbieten. Dazu gehört die europaweite 24-Stunden-Überwachung, Wartung, Reparatur und ein Großkomponententausch der Windkraftanlagen ebenso wie die Betriebsführung.
Einziehen in das neue Gebäude, welches 2.000 Quadratmeter Fläche bei einer Höhe von 16 Metern haben soll, wird auch das Schwesterunternehmen „Förde WindWerke“. Dieses fertigt Windkraftanlagen in aller Welt - zukünftig auch in Neustadt mit bis zu 50 Stück pro Jahr. Beide Firmen sitzen aktuell noch Am Holm 25 und werden zusammen auf dem neuen Gelände mindestens 120 Mitarbeiter beschäftigen.
Zum Spatenstich überreichte Wirtschafts-Staatssekretär Dr. Thilo Rohlfs einen Förderbescheid des Landes über 630.000 Euro an „Baltic Windkraftanlagen“-Gesellschafter Michael Kohlmorgen, der bereits 2018 bewilligt worden war. Die Baukosten insgesamt werden bei rund 1,5 Millionen Euro liegen. „Für das Land Schleswig-Holstein ist dies ein toller Tag mit einem wichtigen und starken Signal für die Energiewende“, so Rohlfs. Durch die Kombination einer Produktionsstraße für Windkraftanlagen in Verbindung mit dem Angebot für Servicedienstleistungen sei das Unternehmen hervorragend aufgestellt.
„Wir wollen ein regionales Unternehmen sein. Die Engagiertheit der Leute vor Ort hat uns für Neustadt begeistert“, sagte Michael Kohlmorgen, der selbst aus Ostholstein stammt. Immerhin hatte sich auch Mecklenburg-Vorpommern um die Ansiedlung des Unternehmens bemüht - vergeblich.
Auch Bürgermeister Mirko Spieckermann bezeichnete den Baustart als etwas ganz Besonderes. Die Verhandlungsgespräche über den Verkauf des letzten städtischen Gewerbegrundstücks waren bereits im Oktober 2018 gestartet, als Mirko Spieckermann gerade erst wenige Tage im Amt war. Für Neustadt sei der neue Standort des Unternehmens ein wichtiges Zeichen für Zukunft und Dynamik. Er freue sich sehr auf die Einweihung, betonte der Bürgermeister weiter. (ab)