Marlies Henke

Kirchengemeinde Schönwalde ist jetzt „ÖkoFaire Gemeinde“

Schönwalde. Veganes Rührei, Biokäse, jede Menge Infomaterial und reichlich fairer Kaffee: Mit einem „klimafreundlichen Frühstück“ hat die Kirchengemeinde Schönwalde am Samstag ihre Auszeichnung als „ÖkoFaire Gemeinde“ gefeiert. Zahlreiche Gäste kamen am Samstag im Gemeindehaus auf dem historischen Pfarrhof zusammen, um das gemeinsame Engagement für Nachhaltigkeit zu würdigen.

Nachhaltigkeit, so Pastor Jörg Reimann, sei schon im zweiten Kapitel der Bibel verankert: „Gott setzte den Menschen in den Garten Eden, dass er ihn bebaue und bewahre.“ Diesen Auftrag gelte es ernst zu nehmen. Dazu gehöre ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und das Denken an kommende Generationen. Genau das könne man verstärkt in die Tat umsetzen: „Entweder bio, fair oder regional – alles zusammen wäre super. Aber auch jeder einzelne Schritt ist schon ein Fortschritt zur Nachhaltigkeit.“ Im Gespräch mit dem Reporter unterstrich Reimann seinen persönlichen Antrieb als Pastor: „Was ich predige, muss ich auch umsetzen, das ist für mich gelebte Predigt.“

Die Urkunde „ÖkoFaire Gemeinde“ überreichte Elena Stern, Umwelt- und Klimaschutzmanagerin des Kirchenkreises Ostholstein. Die Aktion „Ökofaire Gemeinde – Zukunftsfähiges Wirtschaften“ ist ein gemeinsames Projekt von Brot für die Welt und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Neben Schönwalde tragen im Kreis Ostholstein bereits die Kirchengemeinden Eutin, Bosau, Stockelsdorf und Ahrensbök den Titel. „Schönwalde – wenn nicht hier, wo dann? Ihr habt diesen Prozess vorbildlich durchlaufen und ich hoffe, dass sich noch weitere Gemeinden aus unserem Kirchenkreis anschließen werden.“

Zur Auszeichnung als ÖkoFaire Gemeinde mussten mindestens zehn konkrete Maßnahmen nachweislich umgesetzt werden – darunter die Verwendung von Recyclingpapier, Ökostrom, fair gehandelten Produkten und eine Teilnahme am Energiecontrolling. Für die Kirchengemeinde Schönwalde war das überraschend unkompliziert, wie Claudia Hofer, pädagogische Leitung des Naturerlebnisraums Pfarrhof, berichtete: „Vieles hatten wir ohnehin schon umgesetzt, manches ließ sich unkompliziert anpassen.“ Ein Beispiel dafür: Im Besuchskreis wird nun ausschließlich fair gehandelte Schokolade verschenkt. Bio allein reiche nicht, betonte Hofer. „Uns ist wichtig, dass die Menschen vor Ort, die Kakao und Kaffee anbauen, unter fairen Bedingungen leben und arbeiten können und ihre Kinder in die Schule schicken können.“

Im Rahmen der Feier präsentierten zudem regionale Betriebe klimafreundlich erzeugte Produkte – ganz im Sinne des nachhaltigen Konsums, den die Gemeinde fördern will. Und der nächste Schritt ist bereits geplant: Im November soll ein weiteres nachhaltiges Kaffeetrinken stattfinden.

Auch strukturell geht es weiter: Gemeinsam mit der Kommunalgemeinde verfolgt die Kirchengemeinde derzeit das Projekt „Energien bündeln in der Ortsmitte Schönwaldes“, das ein gemeinsames Nahwärmenetz für kirchliche und kommunale Gebäude vorsieht (der reporter berichtete). (he)


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