Marco Gruemmer

Kunstprojekte mit Charakter und Ausstrahlung

Neustadt in Holstein. Gleich zwei erfreuliche Anlässe wurden am vergangenen Donnerstag mit einem kleinen Festakt in der Hospitalkirche gefeiert: Der Neustädter Kunst-Kilometer wurde 20 Jahre alt und die Europäische Skulpturen-Triennale beging 2024 ihr 15-jähriges Jubiläum.

Kunst-Kilometer

Vor 20 Jahren, mit der Einweihung der neuen Jungfernstieg-Promenade am 21. Mai 2005, wurde der Neustädter Kunst-Kilometer der Öffentlichkeit übergeben. Der Kunst-Kilometer gibt seit zwei Jahrzehnten norddeutschen Künstlern die Gelegenheit, ihre Skulpturen und Installationen entlang des Hafens zu präsentieren. In dieser Zeit wurden 14 Skulpturen aus Stein und Stahl von acht Künstlern (Elmar Gehlen, Jan Jastram, Dr. Jo Kley, Jörg Plickat, Winni Schaak, Jochen Schumann, Pierre Schumann und Thomas Werner) aufgestellt. „Ihre Arbeiten haben diesem Ort Charakter und Ausstrahlung verliehen“, freute sich Bürgermeister Mirko Spieckermann und ergänzte: „Diese Entscheidung war damals ein mutiger Schritt und hat unsere Promenade und unseren öffentlichen Raum seitdem nachhaltig bereichert.“ Kunst verändert dabei das Stadtbild, eröffnet neue Sichtweisen und lädt Bürgerinnen und Bürger wie Gäste und Touristen gleichermaßen zum Anhalten, Betrachten und Nachdenken ein.

Europäische Skulpturen-Triennale

Aus einer Idee bei einem Treffen der Freunde und Förderer des Kunst-Kilometers Ende 2011 entstand die Initiative, zusätzlich zur Ausstellung fertiger Werke, einen Ort zu schaffen, an dem die Bildhauerei erlebbar wird. Schnell war die Idee der Europäische Skulpturen-Triennale geboren. Alle drei Jahre findet in Neustadt ein Bildhauersymposium statt. Sechs Bildhauerinnen und Bildhauer von internationalem Rang erschaffen dann vor den Augen der Zuschauenden aus ostholsteinischen Granitfindlingen Skulpturen, die im öffentliche Raum ausgestellt werden. Einheimische und Gäste können den Kunstschaffenden zwei Wochen lang bei der Entstehung der Kunstwerke über die Schulter schauen und live miterleben, wie Kunst entsteht.

Bereits 2012 fand die erste Triennale statt. Seither hat das Projekt in regelmäßigen Abständen Künstlerinnen und Künstler, Gasteltern, Förderinnen und Förderer sowie eine interessierte Öffentlichkeit zusammengebracht. Die Bildhauerinnen und Bildhauer verwenden ihren ganzen Ehrgeiz und ihr Geschick darauf, eine großartige Skulptur für Neustadt zu hinterlassen. Die Skulptur bleibt als steinernes Zeugnis, während die Bildhauer zu potenziellen zukünftigen Botschaftern werden.

Bis heute sind im Rahmen der Triennale zahlreiche Skulpturen entstanden, die den Stadtraum dauerhaft bereichern. „Die Skulpturen, die hier entstanden sind, sind nicht nur Objekte, sondern Zeichen gemeinsamer Arbeit, Begegnung und Kreativität. Sie sind damit Teil unserer städtischen Identität geworden“, erklärte Mirko Spieckermann. Zum Ende der Feierstunde sagte er: „Lassen Sie uns dieses Jubiläum nicht nur als Rückblick verstehen, sondern als Ansporn für die Zukunft. Möge der Kunst-Kilometer weiterhin Raum für künstlerische Experimente bieten, die Triennale Menschen zusammenbringen und unsere Stadt mit neuen Perspektiven bereichern.“ (mg)


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