Marco Gruemmer

Lensahn beschließt den Haushalt 2026 - Sparsamkeit gefordert

Lensahn. „Die Kosten auf der Aufwandsseite steigen – wie in anderen Kommunen, so auch in Lensahn“, brachte Axel Langneff, Vorsitzender des Finanzausschusses, die Lage bei der Sitzung der Gemeindevertretung am vergangenen Dienstag auf den Punkt. Die finanzielle Entwicklung schlägt sich deutlich im Haushalt 2026 nieder: Bei Erträgen von 14,33 Millionen Euro und Aufwendungen von 16,04 Millionen Euro wird ein Jahresfehlbetrag von rund 1,71 Millionen Euro erwartet. Das Minus soll mit Mitteln aus der Rücklage ausgeglichen werden. „Künftige Haushalte müssen intelligent aufgestellt werden. Wir sollten uns den Grundsatz der Sparsamkeit zu eigen machen“, mahnte Langneff.

Investitionen mit Augenmaß

Auch Bürgermeister Michael Robien bestätigte, dass, die derzeitige Haushaltslage spürbare Auswirkungen auf das kommende Jahr hat. „Die ganz großen Investitionen sind nicht geplant“, erklärte er. Dennoch stehen einige Maßnahmen an: Dazu zählen Bedarfe der Feuerwehr, ein neuer Kassenautomat für das Waldschwimmbad, die Fortsetzung der LED-Umrüstung der Straßenbeleuchtung, der Austausch von Spielgeräten auf den Spielplätzen sowie die energetische Sanierung von Fenstern und Türen im Rathaus.

Städtebauförderung und Bundesmittel

Zu Beginn der Sitzung berichtete Robien über aktuelle Projekte im Rahmen der Städtebauförderung. Sowohl für den Neubau des Bürgerzentrums (Gemeindebücherei) als auch für die Umgestaltung des Spielplatzes Hohenkrogstraße stünden Fördermittel bereit – allerdings seien die Maßnahmen nach Angaben des Verwaltungschefs noch nicht „ausfinanziert“. Ein Gespräch im Innenministerium soll Klarheit bringen.

Darüber hinaus informierte Robien über das neue Länder- und Kommunal-Infrastrukturfinanzierungsgesetz. Aus dem 100-Milliarden-Euro-Budget für die Länder könne Lensahn voraussichtlich mit rund 2,2 Millionen Euro rechnen.

Zukunft des AWO-Pflegeheims

Auch zum geplanten AWO-Pflegeheim gibt es Neuigkeiten. Robien berichtete von konstruktiven Gesprächen mit dem Kreis- und Landesverband der Arbeiterwohlfahrt sowie mit potenziellen Investoren und Betreibern. Möglich sei neben einer klassischen stationären Einrichtung auch ein Konzept mit Pflege-Wohngemeinschaften.

Sanierung des Schützenplatzes

Der Schützenplatz entspricht in seiner aktuellen Gestaltung aus den 1980er-Jahren nicht mehr den heutigen Anforderungen. Verkehrssicherheit, Parkplatzsituation und städtebauliche Struktur weisen erhebliche Defizite auf. Besonders im Bereich der Bushaltestelle sei es bereits zu deutlichen Absackungen gekommen, so Robien.

Ein Konzeptentwurf für die Neugestaltung liegt bereits vor. Vorgesehen sind unter anderem neue Geh- und Anschlusswege, eine Neuordnung der Kfz-Stellplätze inklusive großzügiger Behindertenparkplätze, mehr Grün- und Aufenthaltsflächen sowie ein barrierefreier Ausbau der Bushaltestelle mit zwei gläsernen Wartehäuschen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 594.800 Euro. Die Maßnahme ist im Sinne des Länder- und Kommunal-Infrastrukturfinanzierungsgesetzes förderfähig, weshalb die Gemeinde auf eine 100-Prozent-Förderung hofft.

Trotz eines grundsätzlichen Beschlusses zur Weiterverfolgung des Projekts gab es Kritikpunkte aus den Reihen von SPD und CDU. Vor allem die geplanten gläsernen Wartehäuschen (Stichwort Vandalismus) sowie die Reduzierung der Parkplätze wurden hinterfragt und sollen überarbeitet werden.

Waldschwimmbad: Eintrittspreise steigen

Die Eintrittspreise im Waldschwimmbad Lensahn wurden zuletzt 2017 angepasst. Um das jährliche Defizit abzufedern, steigen die Preise ab dem 1. Mai 2026 moderat an. So kostet die Einzelkarte für Kinder und Jugendliche künftig 3,20 Euro statt 2,90 Euro, Erwachsene zahlen 4,60 Euro statt 4,20 Euro.

Gemeindewehrführung bestätigt

Die Delegiertenversammlung der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Lensahn hat im November Hartmut Junge zum Gemeindewehrführer und Alexander Bendt zu seinem Stellvertreter gewählt. Die Gemeindevertretung stimmte beiden Wahlen zu.

(mg)


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