Marco Gruemmer

Neue Strominfrastruktur für die Energiewende

Aktuell werden die Baufelder für die einzelnen Masten eingerichtet.

Aktuell werden die Baufelder für die einzelnen Masten eingerichtet.

Bild: Marco Grümmer

Lensahn. Fährt man die Autobahn von Neustadt aus kommend Richtung Oldenburg, geht der Blick in Höhe Lensahn unweigerlich nach rechts. In unmittelbarer Nähe zur Abfahrt türmt sich meterhoher Schotter, dort werden Maschinen geparkt und weitere Materialien gelagert. Auch gegenüber der Ausfahrt an der Bädestraße ist die Einrichtung einer Baustelle zu erkennen. Doch was genau geschieht dort? In unserer Rubrik „Kurz nachgefragt“ haben wir uns bei der Gemeinde Lensahn schlau gemacht.

Auskunft erhielten wir vom Büroleitenden Beamten Dirk Bruhse. Er erklärte gegenüber dem reporter, dass es sich um Maßnahmen für den Bau der 380-kV-Ostküstenleitung handelt. Konkret gehe es insbesondere um die Schaffung von temporären Baustraßen und Baufeldern für die Errichtung der einzelnen Masten.

Seit Mitte Juli 2025 liegt der Planfeststellungsbeschluss vor, sodass die beauftragte Firma TenneT jetzt mit allen Baumaßnahmen entlang des kompletten Abschnitts begonnen hat.

Die Ostküstenleitung

Die 380-kV-Ostküstenleitung ist ein Teil der neuen Stromnetzinfrastruktur für die Energiewende. Sie wird benötigt, um die Windenergie und die Photovoltaik an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins auszubauen und steigende Mengen des klimafreundlichen Stroms in die Verbrauchsregionen der Bundesrepublik zu transportieren. Zudem sichert sie den Stromaustausch mit Schweden über die Baltic Cable-Seekabelverbindung, die von Lübeck-Herrenwyk nach Südschweden führt.

„Mit dem Netzausbau bringen wir an der Ostseeküste Wirtschaftsentwicklung und die Schonung von Natur und Landschaft bestmöglich zusammen. Hier kommt viel Infrastrukturausbau zusammen – der Ausbau der Stromnetze, der Ausbau der Schiene für die Anbindung zur Fehmarnbeltquerung und der Ausbau der Autobahn A1. Das ist keine kleine Herausforderung für die Region. Daher ist es sehr gut, dass wir Leitungen bündeln: Wir nehmen bestehende 110-kV-Hochspannungsleitungen auf Teilen der neuen 380-kV-Leitung auf denselben Strommasten mit“, sagt Energiewendeminister Tobias Goldschmidt.

Die Ostküstenleitung wird zwischen dem Abzweig Ratekau und dem neuen Umspannwerk in Göhl auf mehreren Teilabschnitten als sogenannte 380/110-kV-Mitnahme gebaut. Auf einem gemeinsamen Mast-Gestänge wird nicht nur die neue 380-kV-Leitung verlegt, sondern es werden auch bestehende 110-kV-Leitungen auf demselben Strommast mitgenommen – dafür werden andere Masten zurückgebaut.

„Die Ostküstenleitung ist eines der großen 380 kV-Projekte Schleswig-Holsteins, das nun auf allen Abschnitten genehmigt und in Bau ist“, erklärt Goldschmidt. (mg)


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