

Sierhagen. Der Biologieprofilkurs des Küstengymnasiums in Neustadt hat am Montag seinen Unterricht ins Freie verlegt: 3 Schülerinnen untersuchten zusammen mit ihren beiden Lehrkräften und einem externen Experten den Lachsbach bei Neustadt nach Mikroplastik.
Im Rahmen einer Projektarbeit des Biologieprofilkurses der 10. Klasse am Küstengymnasium beschäftigen sich Kleingruppen in diesem Schulhalbjahr mit verschiedenen regionalen Ökosystemen, wie etwa dem Neustädter Binnenwasser, der Stadt Neustadt als Lebensraum oder dem typisch ostholsteinischen Knick. Unterstützt von ihren Lehrkräften entwickelten die Schüler*innen eine Forschungsfrage mit der sie zurzeit eine theoriegeleitete Durchführungsphase für die anderen Gruppen planen. So können die Ökosysteme in der Region Neustadt aktiv mit beispielsweise einer App oder Rallye entdeckt werden. Um den wissenschaftlichen Prozess eines Projektes vollständig zu durchlaufen, geben sich die Schüler*innen nach der Durchführung gegenseitig Feedback und reflektieren ihre eigene Arbeit.
Leni Dürrfeld, Philipa Gollan und Mette Hubka haben sich für ihre Projektarbeit den Lachsbach vorgenommen. In diesem Zusammenhang wollen sie herausfinden, welche Lebewesen in diesem Gewässer leben und von welchen Umweltfaktoren ihre Existenz abhängt. Unterstützung für den fachlichen Teil erhalten die Schülerinnen von dem externen Experten Uwe Morgenroth, einem ehemaligen Wasserbauingenieur. Bei der aktuellen Exkursion sollte als beispielhafter Umweltfaktor Mikroplastik untersucht werden. Dafür nahmen die Schülerinnen an dem Projekt „Go Europe! - Plastic Pirates“ teil. Das Projekt ist eine länderübergreifende Citizen-Science-Aktion der Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsministerien Deutschlands, Portugals und Sloweniens. Hierfür haben sie ein Probenahme-Netz für Mikroplastik größer als 1mm für eine Stunde in den Lachsbach gehängt und die Fließgeschwindigkeit des Baches gemessen. Eine erste grobe Untersuchung der Probe vor Ort gemeinsam mit den Lehrkräften Maaret Howe und Judith Schidlo brachte keine auffälligen, mit bloßem Auge direkt erkennbaren Plastikteile zum Vorschein. Im Netz hatten sich viele noch nicht eindeutig identifizierbare Partikel verfangen sowie Laub und einige für Fließgewässer typische Organismen, die mit einem Handymikroskop kurz untersucht wurden. Für eine genauere Auswertung wird die Probe nun getrocknet und an die Kieler Forschungswerkstatt geschickt. Die Ergebnisse sind dann auf einer Online-Karte unter plastic-pirates.eu sichtbar. (red)