

Cismar. In der Woche vom 21. bis 27. Juli führt Annette Herbers, eine Teilnehmerin an dem Projekt „Ofen setzen“ der Kieler Muthesius Hochschule, täglich um 11 Uhr durch eine Ausstellung, die zurzeit in Kloster Cismar zu sehen ist. Die Klasse von Prof. Dr. Kerstin Abraham erarbeitet für das Welfenschloss Blankenburg im Harz 1:1-Modelle von Öfen, die an die Stelle verloren gegangener historischer Feuerstätten treten, die die Studierenden für diese Räume entwickelt haben.
Elf Studierende der Klasse für Freie Kunst und Keramik widmeten sich seit dem vergangenen Wintersemester dem Thema Ofen als Geschichte und Skulptur. Ziel ist es, für einige historische Räume des Schlosses neue Öfen aus Ton zu entwickeln.
Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema führte die Studierenden von Blankenburg über Büdelsdorf und Schleswig nach Kiel. Dort entstanden nach umfangreichen Recherchen zu historischen Öfen zunächst erste kleine Tonmaquetten und schließlich Ofenmodelle. Da Öfen auch als Skulpturen im Raum wahrgenommen werden, stand hierbei zunächst die Form der Öfen und nicht deren Funktion im Vordergrund.
Die Ausstellung „Ofen setzen“ gewährt Einblick in dieses spannende Projekt und geht damit völlig neue Wege. Stehen in Ausstellungen meist abgeschlossene künstlerische Werke im Mittelpunkt, wird in Cismar zunächst der kreative Prozess in mehreren Stufen thematisiert. Erst im Oktober wird einer jener Öfen im Maßstab 1:1 zu sehen sein, die eigens für Schloss Blankenburg geschaffen werden. Er bildet den Abschluss der Ausstellung und markiert das Ende einer mehr als einjährigen Auseinandersetzung mit Raum und Form.
Das Museum gibt damit dem kreativen Nachwuchs die Möglichkeit, sich auch in der Ausstellung künstlerisch zu entfalten. (red)