

Neustadt. Die nächste Informationsveranstaltung des Nautischen Vereins Neustadt findet am Mittwoch, dem 14. Februar um 19 Uhr im Hotel „Stadt Kiel“ statt. Referent ist Dr. Sönke Hartz vom archäologischen Landesmuseum Gottorf.
Vor mehr als 7000 Jahren begannen die Jäger- und Fischergemeinschaften der Ertebölle Kultur (5500 - 4100 v. Chr.) mit der Besiedlung der damaligen Ostseeküste. Ihre Stationen sind von den Küsten Dänemarks und Südschwedens bis nach Westpolen verbreitet. Im Norden und Osten Dänemarks hinterließen sie ihre Spuren in den großen Muschelhaufen, den sogenannten Kökkenmöddinger. Diese sind in Norddeutschland unbekannt, gleichwohl sind zahlreiche Küstenplätze der Ertebölle Kultur auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern entdeckt und untersucht worden.
In den Jahren zwischen 2000 und 2006 wurde von Mitarbeitern des Archäologischen Landesmuseums Schleswig-Holstein, des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein und Forschungstauchern der Universität Kiel im Neustädter Hafen eine steinzeitliche Siedlung taucherisch ausgegraben. Sie stammt aus dem 5. und frühen 4. Jt. v. Chr. und ist vor allem deshalb von archäologischem und kulturgeschichtlichem Interesse, weil in diesem Zeitabschnitt der Wechsel von der aneignenden zur produzierenden Wirtschaftsweise stattfand - aus Jägern und Fischern wurden Ackerbauern und Viehhalter. Inzwischen können Archäologen und Naturwissenschaftler wie Zoologen und Botaniker ein lebendiges Bild der damaligen Lebens- und Umweltverhältnissen rekonstruieren.
Im Vortrag wird dargestellt, wie die Menschen seinerzeit lebten, welche Werkzeuge und Jagdwaffen sie benutzten und wie ihre Umwelt ausgesehen hatte. Die wissenschaftliche Auswertung der 2006 abgeschlossen Grabungen hat dazu eine Reihe neuer und hochinteressanter Ergebnisse geliefert.
Gäste sind willkommen. Der Eintritt ist kostenfrei. (red)