Marco Gruemmer

Wie geht es mit der ärztlichen Versorgung in Dahme weiter?

Ostseebad Dahme. Nach der Schließung der Praxis von Dr. Weber steht das Ostseebad Dahme derzeit ohne hausärztliche Versorgung da. Eine Situation, die den Einwohnerinnen und Einwohnern der Gemeinde erhebliche Sorgen bereitet, was die Vielzahl von Anfragen von Leserinnen und Lesern an den reporter verdeutlicht. In unserer Rubrik „Kurz nachgefragt“ haben wir uns bei Bürgermeisterin Stefanie Friedrich-Suhr erkundigt und Antworten erhalten.

Sowohl die Gemeinde Dahme als auch die Patienten des bisher in Dahme tätigen Allgemeinmediziners wurden durch die kurzfristige Schließung des Praxisbetriebs zum 1. Juni 2025 überrascht. In der Folge wurde der Kassensitz über die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig Holstein (KVSH) ausgeschrieben und drei Bewerber meldeten ihr Interesse an. Ein Bewerber, der gerne in Dahme tätig werden würde, zog seine Bewerbung aus nachvollziehbaren Gründen kurzfristig zurück. Eine Vergabe des Sitzes an einen der anderen Bewerber hätte eine Verlegung des Sitzes nach Neustadt zur Folge gehabt, was von der KVSH abgelehnt wurde. Damit endete das Vergabeverfahren ergebnislos. In der Folge wurde der Kassensitz vom bisherigen Hausarzt nicht erneut ausgeschrieben.

„Als Bürgermeisterin habe ich mehrfach telefonisch sowie schriftlich Kontakt mit der KVSH aufgenommen und versucht, sowohl den akuten Bedarf zu verdeutlichen als auch erklärt, dass die Gemeinde umgehend Räumlichkeiten für einen Praxisbetrieb zur Verfügung stellen kann. Leider wird das Verfahren bei der KVSH strikt intern gehalten, weiterführende Informationen werden nicht erteilt“, erklärt Stefanie Friedrich-Suhr.

Lediglich der grobe Fahrplan ist bekannt: für das Land Schleswig-Holstein wird permanent eine Bedarfsermittlung durch ein Gremium der KVSH durchgeführt, deren Ergebnisse für Dahme vermutlich Anfang November vorliegen. Anschließend wird erneut der Zulassungsausschuss der KVSH in einer der folgenden Sitzungen über eine mögliche Vergabe beraten. Parallel dazu hat der Bewerber, der seine Bewerbung zunächst zurückgezogen hat, einen sogenannten Sonderbedarf bei der KVSH angemeldet, über den diese nach seinen Aussagen ebenfalls zu entscheiden hat.

„Ich möchte nochmals betonen, dass die Gemeinde Dahme keine Einflussmöglichkeiten auf das ärztlich-standesrechtliche Verfahren hat. Die Gemeinde steht mit ihren Räumlichkeiten bereit, sobald ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Dahme gefunden ist“, so die Bürgermeisterin. (mg)


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