47. Internationaler Museumstag
Das Angebot des Heimatkundemuseums wird durch mobil.digital, ein Projekt des Büchereivereins Schleswig-Holstein und des Landesverbandes der Volkshochschulen Schleswig-Holstein, ergänzt. Während die Besucher in den Räumen der alten Dorfschule das Plattdüütsch-Abitur und ein Quiz rund um Maße und Gewichte erwartet, geht es vor der Tür, im Bus der Fahrbücherei Ostholstein, um Robotik und 3D-Druck. Neben Suppe aus der „Gulaschkanone“ der Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes aus Eutin, gibt es von 14 bis 17 Uhr das beliebte Angebot aus dem Museums-Café. Zudem wird die Sonderausstellung „Feuer & Flamme - Unsere Feuerwehr“ offiziell eröffnet.
„Der Internationale Museumtag zeigt, wie stark Museen in unserer Gesellschaft verankert sind. Museen sind lebendige Einrichtungen, die für die Gemeinschaft eines Ortes und einer Region identitätsstiftend sind“, sagt Miriam Hoffmann. Die Vorsitzende des Museumsverbandes freut sich daher in diesem Jahr die Auftaktveranstaltung in einem der kleinen Museen im Land und zusammen mit anderen Kulturpartnern durchzuführen.
„Bildung und Kultur gehört zur DNA des Dorf- und Schulmuseum Schönwalde. Die Sammlung geht zurück auf den Rektor Hermann Michaelsen, ist in der alten Schule beheimatet und in Schönwalde wurde eine der ersten Museumspädagoginnen des Landes beschäftigt“, beschreibt Marc Dobkowitz das Verständnis des Museums. Als Vorsitzender des Fördervereins ist ihm die Vernetzung mit den Vereinen und Verbänden vor Ort wichtig: „Wir nehmen gerne Themen auf, die die Menschen aktuell bewegen und in der Region von Relevanz sind.“
So kam es auch zum Kontakt zur Fahrbücherei des Kreises Ostholstein, die regelmäßig vor der Schule in unmittelbarer Nachbarschaft hält. „Ich hörte vom Projekt mobil.digital und fand es spannend und herausfordernd zu gleich, dessen digitale Angebote mit der analogen Welt des Museums zu verbinden“, sagt Marc Dobkowitz.
In der Leiterin der Fahrbücherei Ostholstein fand er eine Verbündete. „Mit Angeboten wie „Onleihe“ und „Overdrive“ ist auch die Fahrbücherei digital unterwegs und die „Mobile Saatgutbibliothek“ verbindet nicht jeder mit seinem Bücherbus. Darüber hinaus stehen wir im engen Kontakt zu Schulen und Kindergärten, um die Lust am Lesen beispielsweise mit den Wissensboxen zu fördern. Da war der Weg zum Dorf- und Schulmuseum nicht weit“, sagt Ingrid Tiarks-Gütte zur ersten Kooperation mit einem Museum.
„Als mobiler digitaler Knotenpunkt sind wir überall in Schleswig-Holstein unterwegs und unterstützen Büchereien und Volkshochschulen auf ihren Weg in die Digitalisierung immer in Verbindung mit alltagsrelevanten Themen, wie Geschichte, Kultur und Kunst“, beschreibt Katharina Krüger, Projektmitarbeiterin von mobil.digital, ihre Angebote. Ziel sei es der Bevölkerung den Zugang zu digitaler Teilhabe zu erleichtern. Berührungsängste sollen abgebaut und der Spaß am Entdecken von und mit Digitalem gefördert werden. Dabei stützt sich die Arbeit auf die Mitarbeitenden der Bibliotheken und Volkhochschulen vor Ort. Ziel ist es, dass diese Projekte vor Ort eigenständig weiterzuführen können und nachhaltig in ihren Arbeitsalltag verankern.
Für Schönwalde wurden aus dem reichhaltigen Angebot die Themen Robotik und 3D-Druck ausgewählt. Im Bus der Fahrbücherei werden verschiedene Lernroboter, wie Dash, BeeBot oder Ozobot, auf Interessierte Programmierer jeden Alters warten. Die einen lassen sich bereits von Vierjährigen bedienen, andere werden per Tablet programmiert. Mit dem 3D-Drucker dürfen die Besucher erste eigene 3D-Modelle erstellen und vor Ort drucken. Es stehen Mini-Rahmen und Stickringe aus dem 3D-Drucker zur Verfügung, die es ermöglichen die historischen Kulturtechniken des Kreuzstiches und des Webens zu erlernen. Vorlagen und Motive für das Sticken können am Tablet selber erstellt werden. „Der 3D-Druck ist in vielen Fällen schon heute eine nicht zu vernachlässigende Produktionsmethode. Ich bin sicher, er wird zusammen mit dem 3D-Scan, auch seinen Einzug in die Museumslandschaft finden“, ist Marc Dobkowitz überzeugt. (red)