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Marlies Henke

„Auf dem Wasser sind die Sorgen weg“

Pelzerhaken. Über das Wasser gleiten, eins werden mit dem Wind und den Wellen und dabei die Sorgen und Nöte des Alltags vergessen – diese Möglichkeit nutzen zwei Familien mit besonderem Hintergrund am vergangenen Sonntag. Einen Tag lang hatte das Team von „sail & surf“ Pelzerhaken Kinder und Jugendliche mit einer Leukämie- oder Tumorerkrankung gemeinsam mit ihren Angehörigen zum Windsurfen eingeladen. Ziel war es, den Betroffenen nach einer kraftzehrenden Zeit einen schönen Tag am Strand und auf der Ostsee zu bescheren.
Ins Leben gerufen hatten diese Aktion die Neustädter Thomas Bock, Ulrike Behnke-Lange und Martina Teves, alle drei ausgebildete Windsurflehrer*innen und selbst ehemalige Betroffene. „Wir haben diese schwere Zeit über das Surfen selber gut überstanden. So kam der Gedanke, einen Tag von Betroffenen für Betroffene zu veranstalten“, erzählte Martina Teves. Bei „sail & surf“-Geschäftsführer Sven Heinze und Stationsleiterin Julia Bleich stießen die Initiator*innen mit ihrer Idee auf offene Ohren und Herzen. Sie statteten die neunköpfige Gruppe morgens mit Boards, Segeln und Neoprenanzügen aus. „Eine coole Aktion.“, findet Sven Heinze: „Die Kinder und ihre Familien haben eine schwere Zeit erlebt und sollen jetzt einfach mal Spaß haben.“ Stationsleiterin Julia Bleich ergänzte: „Es ist wichtig, dass nicht nur die betroffenen Kinder, sondern die ganzen Familien etwas gemeinsam unternehmen können.“
Nach einigen Trockenübungen an Land ging es für alle aufs Wasser, wo die neun Surfschüler*innen, die größtenteils noch keine Windsurferfahrung hatten, binnen kurzer Zeit erste Erfolgserlebnisse feierten. Genau das fühle sich gut an, weiß Martina Teves aus eigener Erfahrung: „Auf dem Wasser sind die Sorgen weg. Das ist Entspannung. Und es gibt Kraft. Denn es macht einem deutlich, dass das alles ein bisschen größer ist – und man selbst ein Teil vom Ganzen.“
Zwischen zwei Surfeinheiten gehörte auch ein gemeinsames Mittagessen zum Programm. Unterstützt wurde der Tag vom VDWS (Verband Deutscher Wassersport Schulen) sowie von der „Lübeck Hilfe für krebskranke Kinder“, die mit der 1. Vorsitzenden Heidi Menorca und den Vorstandsmitgliedern Dagmar und Robert von Holdt vor Ort war. Der Verein unterstützt in enger Zusammenarbeit mit dem UKSH (Universitätsklinikum Schleswig-Holstein) Lübeck krebskranke Kinder und ihre Familien. (he)


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