

Cismar. Für Propst Dirk Süssenbach ist das Kloster Cismar mit seinem um 1315 geschaffenen einzigartigen Flügelaltar, „ein ganz besonderer Ort, an dem Spiritualität und Gemeindeleben, Kirchengeschichte sowie Kunst und Kultur eng miteinander verwoben sind; es ist ein Anziehungspunkt nicht nur für Menschen aus Ostholstein, sondern auch für Gäste aus nah und fern, die zu uns ans frische Wasser kommen“.
Zur Attraktivität des Ortes tragen unter anderem die Ausstellungen des Ostholstein-Museums bei, das in diesem Sommer jedoch wegen umfangreicher Bauarbeiten seine Ausstellungsräume in Cismar geschlossen halten muss. Um den Menschen dennoch ein kulturelles Angebot machen zu können, lädt der Kirchenkreis Ostholstein als Kooperationspartner mit seinem Fachbereich Kirche und Tourismus ab Samstag, 5. Juli zum Besuch des Kunstprojekts „AMANDA, eine zu Liebende - Wege zur Quelle“ in der ehemaligen Benediktinerabtei ein. Es geht dabei um eine Bilderschau in der Remise und im Vorraum der Klosterkirche, um eine druckgraphische Installation im Klosterinnenhof sowie um eine Objekt- und Lichtinstallation im Brunnenkeller der Klosteranlage. Federführend konzipiert wurde das Projekt von der Künstlerin, Klosterführerin und Remise-Pächterin Dorothea Jöllenbeck gemeinsam mit dem Osnabrücker Künstlerpaar Renate Hansen und Manfred Blieffert. Inhaltlich greifen die künstlerischen Arbeiten grundlegende Lebensthemen auf, spiegeln Autobiographisches und werden zugleich mit ausgewählten Orten des Klosters in Beziehung gesetzt. „Vor allem gilt es, mit Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen“, sagt Dorothea Jöllenbeck.
Unabdingbar bei solchen Kunstprojekten ist die finanzielle Unterstützung etwa durch bürgerschaftlich engagierte Unternehmen und Stiftungen. Und so hat die Oldenburger Niederlassung des Optikers Fielmann die Patenschaft für die Lichtinstallation im Brunnenkeller übernommen und die Fielmann AG einen vierstelligen Betrag beigesteuert. Überall, wo das Unternehmen tätig sei, wolle es sich lokal engagieren und mittels kultureller und andere Förderungen etwas an die Menschen vor Ort zurückgeben, sagte bei einem Ortstermin in Cismar die Kunsthistorikerin Dr. Constanze Köster, die für die Museumsförderung des Unternehmens zuständig ist. „Wir fördern seit rund 27 Jahren kleine und mittlere Museen, also überall dort, wo Geld fehlt. Die Idee ist, ganz unbürokratisch und schnell zu helfen“, so Köster. Eine ziemlich gute Idee, die auf den Unternehmensgründer, Stifter und Mäzen Günther Fielmann zurückgeht.
Der Name „AMANDA“ ist lateinischen Ursprungs und heißt „eine zu Liebende“. Dementsprechend sind die gezeigten Arbeiten von Renate Hansen geprägt von Hoffnung und dem Wissen um die Kraft des Weiblichen. Die Oldenburger Fielmann-Niederlassungsleiterin Andrea Herkelmann freut sich, dass sich ihre Patenschaft genau auf Kunst zu diesem Thema bezieht: Zum einen, weil ihr die Frauenförderung auch im Beruf wichtig ist, zum anderen weil es aus ihrer Sicht essentiell ist, gerade in diesen Zeiten die Hoffnung nicht zu verlieren.
Das Kunstprojekt wird bis 21. September zu sehen sein, wobei wesentliche Teile nur an den Samstagen zugänglich gemacht werden können. (red)