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Marco Gruemmer

Auszeichnung vom Heimat- und Kulturverein Dahme: „Liebeserklärung an eine vergangene Zeit“

Dahme. Es war so ein bauliches Kleinod, ein verträumtes Reetdachhäuschen im Stinkbütelsgang in Dahme. Das Erscheinungsbild allerdings ließ jedoch sehr zu wünschen übrig. Marode wäre in diesem Fall noch zu milde ausgedrückt. Doch Volker Pung verliebte sich in dieses Objekt und kaufte es. Mit dem Ziel, das Erscheinungsbild zu erhalten und mit modernem Wohnkomfort zu verbinden, begann eine bauliche Reise, die im September 2017 anfing und mit Fertigstellung der Außenanlagen 2018 ihr Ende fand.
 
„Mit dieser Energieleistung hat sich Familie Pung um Dahme verdient gemacht“, sagte Jürgen Möller als 1. Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins Dahme. Und genau damit wurde das Kriterium erreicht, das der Verein aufgerufen hat, um jedes Jahr eine Person oder Institution auszuzeichnen. Am vergangenen Freitag konnten Volker und Sandra Pung diese Auszeichnung im Dahmer Kinderhafen in Empfang nehmen.
 
In der Laudatio, gehalten von Jürgen Möller und geschrieben von Sven Rohr, hieß es unter anderem: „Es sind nicht nur die Menschen, die alte Zeiten wieder lebendig werden lassen, nein, es sind auch Bauwerke. Es sind jene Bauwerke, die wie aus der Zeit gefallen wirken, die vielleicht ein wenig fremd erscheinen in einer Umgebung, die sich gewandelt und verändert hat.
 
Das Mauerwerk ist alt und von der Zeit gezeichnet. Die Holzbalken sind morsch, Fenster und Türen schließen nicht, die Elektrik muss erneuert, der Energieverbrauch gedrosselt und die Optik wieder aufgehübscht werden, aber so, dass der alte Zauber nicht verloren geht. Genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Hier ergreifen die Träumer die Flucht, während die Enthusiasten sagen: „Jetzt erst recht“. Pläne gab es nicht, die einem bei diesem Vorhaben helfen konnten, dafür aber mit Oliver Juhnke einen Architekten, der etwas von der Sache verstand.
 
Damit war es aber auch noch nicht getan. Handwerker, die mit der nötigen Sensibilität ans Werk gingen, Geduld, wenn die Vorarbeiten im Umfeld nicht schnell genug vorangingen und die Gelassenheit, wenn man Wetter und Jahreszeiten nicht ändern konnte - das alles war ebenso wichtig.
 
Was zwischen dem 1. Februar 2017 und Oktober 2018 mit dem Haus geschah, war keine einfache Renovierung, kein bloßes Instandsetzen eines alten Hauses. Nein, es war eine Liebeserklärung an eine vergangene Zeit und ein Geschenk an all jene, die sich bei dem Anblick steinerner Zeitzeugen gerne dorthin zurück versetzen lassen möchten.“
 
Nach dem offiziellen Teil der Auszeichnungs-Zeremonie sprach der reporter mit Volker Pung. Er sagte: „Wir sind froh und dankbar und auch ein wenig stolz. Bei der Renovierung brauchten wir ein dickes Fell und Nerven wie Drahtseile, aber das Häuschen ist für uns zu einer Herzensangelegenheit geworden.“ Familie Pung wohnt in Neu Aspach im Taunus. Das Objekt in Dahme steht zur Urlaubs-Vermietung und ist als späterer Alterswohnsitz angedacht. (mg)


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