Ireen Nussbaum

Dank an die Ehrenamtler -Amt Ostholstein-Mitte lud zum Neujahrsempfang

Griebel. In seiner Neujahrsansprache blickte Amtsvorsteher Hans-Peter Zink auf das vergangene Jahr und bewegende Ereignisse wie die Terroranschläge in Berlin und Istanbul zurück. „Uns eint der Wille, an unseren Grundwerten und an unserer offenen Gesellschaft festzuhalten. Wir lassen uns von Terroristen und Fundamentalisten weder spalten noch erschüttern“, bekräftigte der Amtsvorsteher und setzte ein deutliches Zeichen für Mitmenschlichkeit und gegen Ausgrenzung durch populistische Parteien: „Wir alle wollen den Frieden und die Voraussetzung für Menschenwürde und ein Miteinander. Leider müssen wir immer wieder die traurige Erfahrung machen, dass es auch in unserer Gesellschaft Kräfte gibt, die andere Ziele verfolgen. Ihnen geht es um die Spaltung der Gesellschaft, um die Abqualifizierung von Menschen als „Sündenböcke“ und um Ausgrenzung. Wir alle sind dazu aufgerufen, dem Missbrauch der Freiheitsrechte Paroli zu bieten. Sein Appell an die Bürger: „Positionieren Sie sich deutlich und unterstützen Sie unsere demokratische Parteien. Überlassen Sie das Feld nicht Protestparteien, die keine Inhalte haben oder haben wollen. Stärken Sie unsere Demokratie, auch wenn diese die eine oder andere Schwäche hat, sie hat es sich verdient.“
 
Einen besonderen Dank sprach Hans-Peter Zink den Menschen aus, die selbstlos und unermüdlich ehrenamtlichen Einsatz leisten und dieses aus eigenem Antrieb sowie aus Verantwortung für die Gesellschaft tun. Dabei rückte er die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren ins Bewusstsein, „die bei Unwetter-, Hochwasser- und Glätteeinsätzen ihre enorme Einsatzbereitschaft und ihr Können gezeigt haben. Dieser Einsatz wird von uns selbstverständlich hingenommen, er ist es aber nicht. Sie verdienen unseren Dank und unsere Anerkennung.“ Darüber hinaus bedankte er sich bei allen Einwohnern, die sich in Vereinen und Verbänden in den Gemeinden ehrenamtlich engagieren: „Ihre Bereitwilligkeit ist großartig und für das Zusammenleben in unseren ländlichen Gemeinden unverzichtbar.“ Zudem zollte er seinen Dank den Bürgern, die im Amtsbereich ehrenamtlich bei der Betreuung der Flüchtlinge tätig sind. „Ihr Einsatz hat nicht nachgelassen. Sie alle leisten wertvolle Integrationsarbeit. In diesem Dank möchte ich auch den Deutschen Kinderschutzbund einschließen, der sich als Vertragspartner des Amtes um die Betreuungs- und Integrationsmaßnahmen kümmert sowie die Neustädter Tafel, die in Schönwalde eine Ausgabestelle für bedürftige Menschen eingerichtet hat“, so der Amtsvorsteher und Bürgermeister von Altenkrempe. Seit Anfang des Jahres seien die Flüchtlingszahlen spürbar rückläufig und angemietete private Wohnungen konnten gekündigt werden. „Die Flüchtlingszahlen sind von 437 im Dezember auf 215 im Januar zurückgegangen. Zurzeit ist ausreichend Wohnraum für die Unterbringung vorhanden“, betonte Hans-Peter Zink.
 
Der Bau der neuen 380-Kilovolt-Stromtrasse von Lübeck nach Göhl und der Hinterlandanbindung für die Feste Fehmarnbeltquerung seien Themen, die die Gemeinden auch im kommenden Jahr beschäftigen werden. In Bezug auf die Windkraft forderte er die Bürger auf, sich einzubringen, denn nur so könne verhindert werden, dass neue Anlagen zu Verärgerungen führen. Grund seien vorgesehene Windeignungsflächen in einigen Gemeinden des Amtes.
 
Ein Thema, das bereits lange Zeit das öffentliche Interesse der Gemeinden erregt, sei das Vorhaben, sämtliche Haushalte mit schnellem Internet zu versorgen. „Alle Gemeinden des Amtes haben sich der Breitbandsparte des ZVO angeschlossen, gemeinsam mit 24 weiteren Gemeinden des Kreises“, so Hans-Peter Zink. Einzelne Unternehmen versuchen nun, neue Kunden zu gewinnen - ein Umstand, der das gesamte Vorhaben gefährde. Schließlich müssten mindestens 60 Prozent der Haushalte Vorverträge abschließen, damit der Ausbau gelinge. „Wir wollen unsere Gemeinden mit Glasfaserkabel anschließen, nicht mit einer Zwischenlösung und nach Möglichkeit alle in unseren Gemeinden erreichen, nicht nur die Hauptorte“, betonte der Amtsvorsteher.
 
Hans-Peter Zink vertrat die Gastgeberin Bürgermeisterin Regina Voß sowie ihre Stellvertreterin Britta Riemann, die sich beide krankgemeldet hatten.
 
Eine große Herausforderung für die Gemeinde Kasseedorf sowie für die anderen Gemeinden des Amtes Ostholstein-Mitte sei die finanzielle Situation. So konnte in den letzten Jahren kein Haushaltsentwurf ausgeglichen werden und auch die Jahresüberschüsse wiesen immer wieder ein De fizit auf. Ein Rückblick der Gastgeber zeigt, dass die Gemeinde in jüngster Vergangenheit in drei Straßenausbaumaßnahmen und den Kindergarten investierte. Zudem wurde die Freiwillige Feuerwehr Sagau mit einem neuen Feuerwehrfahrzeug sowie die Ortswehr Griebel/Vinzier mit einer neuen Tragkraftspritze ausgestattet. Darüber hinaus wurde eine Zukunftswerkstatt durchgeführt, aus der unterschiedliche Arbeitsgruppen entstanden sind.
 
In diesem Jahr müsse Kasseedorf in gemeindlichen Liegenschaften investieren wie beim Feuerwehrhaus in Sagau, in ein Wohnhaus im Wührenweg, die Schulscheune, den Bauhof und das „Kiek in“. Im Kindergarten müssen energetische Maßnahmen erfolgen. Zudem sei es unausweichlich, über die Einführung einer dritten Gruppe im Kindergarten und die Ausweisung eines Baugebietes zu diskutieren. (inu)


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