Michael Scheil

Die Küche empfiehlt: Heimische Frische und Bodenständigkeit

Grömitz. Regionale Küche, maritimes Ambiente und familiäre Herzlichkeit zeichnen das „Restaurant Störtebeker“ in der Wicheldorfstraße 33 aus. Seit 30 Jahren wird es von Simone und Bernd Weidemann betrieben, seit vier Jahren mischt auch Tochter Sabrina mit. Grund genug für die Familie, eine Jubiläumszeit einzulegen, um sich bei den Gästen zu bedanken. Während der Jubiläumswoche vom 12. bis zum 17. Juli ist jeder Gast zu einem Gläschen Prosecco eingeladen. Außerdem steht im Juli ein Jubiläumsteller mit einem der vielen Lieblingsgerichte der Gäste im Angebot.
 
Von Bayern in den Heimathafen
„Man muss immer in Bewegung bleiben“, lautet Bernd Weidemanns pragmatische Antwort auf die Frage, wie man sich mit einem Restaurant drei Jahrzehnte lang behaupten kann. Was aber auch eine Rolle gespielt haben dürfte, ist durchaus von romantischer Natur: die Verbundenheit mit der Region, die Leidenschaft für die bodenständige holsteinische Küche und nicht zuletzt die Liebesgeschichte von einem Koch aus Grömitz und einer Hotelfachfrau aus dem Taunus, die sich während ihrer gastronomischen Wanderjahre in Bayern kennenlernten. „Ich hab‘ mich in Bernd verliebt, bin ihm an die Ostsee gefolgt und geblieben“, erzählt Simone Weidemann. Das war 1984. Zwei Jahre später kaufte Vater Weidemann das charmante Gebäude mit dem roten Klinker. Am 11. Juli 1986 eröffnete das „Restaurant Störtebeker“.
 
Von Seeräubern, Seemannsgarn und roten Teufeln
„Man sagt den Grömitzern eine Seeräubertradition nach, darum wurde der Name Störtebeker ganz bewusst gewählt“, erklärt Bernd Weidemann. Alleinstellungsmerkmal ist die große, überdachte, wettergeschützte Terrasse, auf der sich Frischluftgenießer in jeder Wetterlage wohlfühlen können. Die Glaskonstruktion schützt vor Regen und kann außerdem durch eine Sonnenmarkise ergänzt werden. Bei kühlen Temperaturen werden einfach die Wärmestrahler angeschaltet. Der maritim gestaltete Außenbereich verfügt über 50 Plätze, weitere 70 Gäste können im urigen Restaurant Platz nehmen, wo Tochter Sabrina gemeinsam mit ihrer Mutter Regie führt. Die 27-Jährige steht als zweite Generation in den Startlöchern. Und auch der künftige Schwiegersohn beherrscht als Koch die Branche. „In Rente gehen Bernd und ich allerdings noch nicht. Das wird ein fließender Prozess“, betont Simone Weidemann.
 
Gutbürgerlich und hochwertig
„In den 30 Jahren war uns immer eines wichtig: die Qualität unserer Produkte. Unsere Küche ist nicht abgehoben, sondern gutbürgerlich, aber hochwertig.“ Und so kommen die Eier, die Milch, der Käse aus der Region. Auch der Fisch und das Gemüse werden passend zur jeweiligen Saison eingesetzt und haben kurze Wege hinter sich. Doch das maritime Traditionshaus ist kein reines Fischrestaurant. Einen Namen gemacht hat sich das „Störtebeker“ auch mit Steak- und Schnitzelgerichten. Jedes Rezept wurde und wird von Bernd Weidemann selbst kreiert. Einige davon sind richtige Renner in Sachen maritimer Genuss, wie zum Beispiel das „Störtebeker Senfsüppchen mit Räucherlachsstreifen“ oder „Störtebekers Roter Teufel“, das Ostseegericht 2015, das als Jubiläumsteller für den gesamten Juli wieder aufgelegt wird - auf den Teller kommt dann ein Zanderfilet, gebraten im Kartoffelmantel, dazu buntes Spitzkohlgemüse mit einer fruchtigen Cranberry-Pfeffersoße.
 
„Störtebeker“-Tradition in Grömitz
Auf Beständigkeit setzt die Familie auch bei ihrem langjährigen Mitarbeiterteam. Seit fast 30 Jahren bewährt sich außerdem jedes Jahr im September die Bayrische Woche, deren Ausrichter das „Störtebeker“ ist. Von der ersten Stunde an mit im Boot sitzt Bernd Weidemann außerdem beim Ostseegericht und seit 1994 trägt er stolz den Titel des Gildewirtes bei der Grömitzer Bürgergilde, der er seit 30 Jahren angehört. Auch die Zusammenarbeit mit dem Tourismus-Service schätzt Simone Weidemann: die Vorstandsmitglied im Dehoga-Ortsverband ist. „Grömitz bleibt am Ball und tut etwas für den Ort und für die Infrastruktur. Das kommt uns allen zugute.“ (he)


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