Alexander Baltz

„Ehrenamt geht über Bürokratie“ - 45 Einsätze für Kellenhusener Feuerwehr

Kellenhusen. Mit einer Steigerung der Einsätze von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zog die Freiwillige Feuerwehr Kellenhusen am vergangenen Freitagabend bei ihrer Jahreshauptversammlung Bilanz für 2016. Im Gemeindehaus an der Kirche informierte Hauptbrandmeister und Wehrführer Hans-Werner Landschoof die Kameraden und Gäste darüber, dass man personell zwar zulegen konnte, aber das Bemühen um neuen Nachwuchs durch persönliche Gespräche weiter wichtig bleibe. Zu den insgesamt 45 Einsätzen 2016 gehörten unter anderem 11 Brände und 11 nachbarschaftliche Löschhilfen. Der Einsatz über mehrere Stunden vom 13. Juli (Mord eines syrischen Asylanten an seiner Mutter - der reporter berichtete) werde so schnell nicht vergessen werden können. Auch der Großbrand an der Strandpromenade im Oktober mit insgesamt 160 Einsatzkräften bleibe dauerhaft in Erinnerung.
 
„Wir sind eine junge Feuerwehr. Das Durchschnittsalter liegt bei 39,6 Jahren. 22 Kameraden sind noch keine 10 Jahre bei der Feuerwehr“, betonte Gemeindewehrführer Hans-Werner Landschoof. Von den 60 aktiven Mitgliedern sind 37 in der Einsatzleitung tätig; 131 passive Mitglieder sorgen zusätzlich für den finanziellen Rückhalt. 22 Mitglieder haben den Erste-Hilfe-Lehrgang absolviert. „Gegenüber 2015 haben wir eine verbesserte Dienstbeteiligung vorzuweisen. Danken möchte ich daher auch allen Partnern der Kameraden zuhause. Ohne deren Hilfe und Unterstützung könnten wir den Dienst so nicht machen“, so der Gemeindewehrführer weiter. Eine positive Bilanz also, verbunden mit Dank und Lob an die hohe Einsatzbereitschaft der Kameraden: „Wir sind für unsere kleine Wehr gut aufgestellt.“ Im Jahr 2016 konnten zudem die erste Hälfte der neuen Arbeitskleidung beschafft und die Digitalfunkgeräte ausgeliefert werden.
 
Die zweite stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Lübker bedankte sich für die Gemeinde bei den Kameraden der Feuerwehr: „Sie haben nicht nur die Einsätze zu verdauen, sondern auch immer mehr Bürokratie zu erledigen. Alles wird immer umfangreicher. Aber Ehrenamt geht über Bürokratie.“
Die Wehr verfügt aktuell über drei Fahrzeuge; bei einem davon läuft allerdings Ende Februar der Leasingvertrag aus. Da der Gemeinde für 2017 kein ausgeglichener Haushalt vorliegt, steht die Genehmigung eines neuen Fahrzeuges durch die Kommunalaufsicht noch aus. So lässt das neue Fahrzeug noch auf sich warten. „Wir halten allerdings den Druck aufrecht und versuchen eine Lösung auf dem kurzen Dienstweg zu finden, brauchen aber Geduld“, versprach Elisabeth Lübker.
 
Pastor Burkhard Kiersch, selbst aktives Mitglied der Feuerwehr, freute sich über eine Spende vom Vorstand in Höhe von 250 Euro für die Kirchengemeinde.
Bei der anschließenden Gruppenführerwahl wurde Wolfgang Schulz für weitere sechs Jahre gewählt.
Ehrungen für 20 Jahre: Matthias Holtz und Arne Puck.
Ehrung für 30 Jahre: Hans-Werner Landschoof.
Beförderungen: Chris Landschoof zum Hauptfeuerwehrmann zwei Sterne, Heino Puck und Jan-Henrick Landschoof zum Hauptfeuerwehrmann drei Sterne und Hauke Ewers zum Löschmeister.
Wechsel in die Ehrenabteilung: Heino Schmidt und Egon Hohmann nach über 49 Dienstjahren. (ab)


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