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Marlies Henke

Ein Hauch von Hollywood am Hafen – Baltic Film Art Festival feierte Premiere

Neustadt. Berlin hat eins, Hamburg hat eins und Neustadt hat nun auch eins. Ein Kurzfilmfestival, das jungen Regisseuren eine Präsentationsmöglichkeit, Cineasten ein vielseitiges Programm und allen gemeinsam eine Plattform zum Austausch bietet. Mit rotem Teppich, buntem Publikum und 36 ausgewählten Filmen im Wettbewerb feierte das „Baltic Film Art Festival“ am Wochenende seine Premiere im „Glücks“ am Hafen. Dramaturgischer Höhepunkt: die Prämierung der drei besten Filme am Samstagabend.
 
„Wir sind einfach geflasht. 170 eingereichte Filme aus ganz Deutschland, das sind rund 80 Stunden Material“, sagte Kurator Dietmar Baum im Hinblick auf die zahlreichen Anmeldungen zum Festival. Auch die Bandbreite sei beeindruckend gewesen, sie reiche von Filmen von Studenten und Filmhochschulabsolventen über geförderte Filme bis hin zu komplett privat produzierten Projekten. „Besonders begeistert hat mich, wie toll junge Menschen ihre Themen und Emotionen in den Filmen aufbereiten“, sagte Baum. Von „ausnehmend schönen und spannenden Filmen in hoher Qualität“ sprach auch Jurorin Harriet Heise. Und Veranstalter André Rosinski von der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht resümierte: „Das Filmfestival war eine super Idee.“ Er möchte das kulturelle Event künftig auch an anderen Standorten unterbringen und zu einem Festival der gesamten Lübecker Bucht machen.
 
36 Filme hatten es nach Sichtung der Jury in den Wettbewerb geschafft und wurden dem Publikum an zwei Tagen auf zwei Leinwänden im und am „Glücks“ präsentiert. Neben dem Fotografen und Autor Dietmar Baum sowie NDR-Moderatorin und Journalistin Harriet Heise zählten der Schauspieler, Regisseur und Künstler Elmar Gehlen sowie NDR-Moderatorin Nicole Borchert und Marketingexperte Matthias Schmidt zu den Juroren. Sie bewerteten die Filme nach klassischen Gütekriterien wie Idee, Dramaturgie, Technik und schauspielerische Leistung. Nominiert wurde in drei Kategorien. Als oscarverdächtige Trophäe winkte der „Baltic Art Award“. Dieser ging in der Kategorie „Kunstfilm“ an die Regisseurin Alice von Gwinner aus Leipzig für ihren Beitrag „Zwischen uns steht ein Salat“, einem skurrilen Beitrag über die Beziehungsprobleme zweier Paare. Gewinner in der Kategorie „Wasser und Meer“ ist Regisseur Jonas Bongard mit seinem Film „Anton“, der den skurrilen Selbstfindungstrip eines Mannes zeigt, der ein Seehund sein möchte. Der Film „Watu Wote“ von Katja Benrath handelt von den Terroranschlägen der islamischen Al-Shabaab in Kenia. Der Film hat in diesem Jahr bereits den Studenten-Oscar von der renommierten „Academy of Motion Picture Arts and Sciences“ gewonnen und wurde in Neustadt mit dem „Baltic Art Award“ in der Kategorie „Mensch zu Mensch“ prämiert.
 
Abgerundet wurde das Festival mit Musik, Performances, Fotoshootings, Workshops und der Möglichkeit, mit den Regisseuren ins Gespräch zu kommen. Von den vielen Eindrücken zeigte sich auch Bürgervorsteher Sönke Sela beeindruckt. Er lobte in seinen Grußworten das neue Event und betonte, dass man der Kunst in Neustadt sehr zugetan sei. „Das Filmfestival fügt sich neben der Skulpturen-Triennale und der Sommernacht der Kulturen vollendet ein. Ich hoffe, dass das keine Alltagsfliege ist und Neustadt dann ein wenig zum Hollywood der baltischen Region wird“, so Sela. (he)


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