Ein Stück Stadtgeschichte - Gilde-Fahne an zeiTTor-Museum übergeben
Neustadt. Sie war lange Zeit in einer Gildelade gelegen und
geriet fast in Vergessenheit. Eine Fahne, die Neustadts Ehrenbürger Jacob Lienau
(1798-1884) dem 1. Quartier der Neustädter Schützengilde 1840 als Geschenk
übergab, wurde jetzt zur Verwahrung für die Nachwelt dem zeiTTor-Museum der
Stadt Neustadt in Holstein übergeben.
Die 140 mal 120 Zentimeter große Fahne gehört zu den geschichtsträchtigsten
Objekten der jüngeren Stadtgeschichte. Ihr Erhaltungszustand macht jedoch eine
aufwendige und kostspielige Restaurierung nötig. „Sie ist 176 Jahre alt und an
ihr nagt der Zahn der Zeit“, sagte 1. Ältermann Dr. Ralf Stolley. Die Kosten der
Runderneuerung in Höhe von rund 10.000 Euro übernimmt großzügig die Fielmann AG,
die bekannt dafür ist, kleinere und mittlere Museen in Schleswig-Holstein zu
fördern. Nach der offiziellen Übergabe der Fahne an das Museum macht sich das
gute Stück zunächst auf den Weg nach Preetz, wo die Textilrestauratorin
Rosemarie Selm in den nächsten Monaten mit der Aufbesserung beschäftigt sein
wird und beispielsweise die zerstörte Seide durch neue ergänzt. Anschließend,
laut Planung im Frühjahr 2017, kehrt die Fahne nach Neustadt zurück und wird
nicht nur der Öffentlichkeit präsentiert, sondern auch Zentrum einer großen
Gildeausstellung.
Der Name Jacob Lienau wird für die Ewigkeit mit der Fahne in Verbindung
gebracht, da sein Name als Stifter auf der Fahnenspitze eingraviert ist. Als die
Fahne 1926 verschlissen war, erhielt das 1. Quartier noch im selben Jahr eine
neue Fahne von Robert Heinrich Lienau und auch 1952 konnte die Gilde ein
Fahnen-Exemplar von Hugo Mollhagen in Empfang nehmen. Die Fahne von 1840 wurde
in eine der drei Gildeladen gelegt und erst 2007 wieder hervorgeholt. Um sie für
die Nachwelt aufzuheben, wurde die Fahne eingerahmt. „Dies erwies sich jedoch
als dauerhaft unglücklich, denn der Verfall schritt voran“, erklärte Dr. Ralf
Stolley.
„Nach der Restaurierung bekommt der Name Lienau mit der Fahne einen
Ankerplatz im Museum“, freute sich Ernst-August Petsch als frisch gewählter
neuer 1. Vorsitzender des zeiTTor-Fördervereins. Auch Museumsleiter Frank
Wilschewski versprach, die Fahne in Ehre zu halten. Seitens der Gilde hoffe man,
mit der Restaurierung den Erhalt der Fahne für mindestens weitere 150 Jahre
gewährleisten zu können. (mg)
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