Petra Remshardt

Große Hilfsbereitschaft stärkt die Neustädter Tafel

Die Neustädter Tafel verteilt Lebensmittel an vier Terminen in der Woche, in drei Ausgabestellen. Alle Waren, die Bedürftige erhalten, werden zuvor im Depot im Sandberger Weg 76 von Tafelhelfern gründlich sortiert und auf die Verfallsdaten überprüft.

Die Neustädter Tafel verteilt Lebensmittel an vier Terminen in der Woche, in drei Ausgabestellen. Alle Waren, die Bedürftige erhalten, werden zuvor im Depot im Sandberger Weg 76 von Tafelhelfern gründlich sortiert und auf die Verfallsdaten überprüft.

Neustadt. Die Neustädter Tafel schaut verhalten optimistisch aufs junge, neue Jahr. Die Kapazitäten sind vor allem durch den Zulauf von Flüchtlingen am Limit. Aber die vielfältige Unterstützung aus der Bevölkerung gibt dem gemeinnützigen Verein Zuversicht und Kraft, den Tafel-Alltag weiterhin zu wuppen.
Die große Hilfsbereitschaft, die die Tafel im vergangenen Halbjahr erfahren hat, begeistert den 1. Vorsitzenden Gerd Garczewski immer noch: „Wir möchten uns herzlich bedanken, das war schon toll, was die Menschen alles gemacht haben“. Neustädter brachten Tüten mit Nudeln, Reis und Tee in das Vereinsgebäude am Sandberger Weg 76. Weil sie selbst einst Flüchtling war, spendete eine Marokkanerin einen größeren Geldbetrag für den Kauf von Lebensmitteln. Ein großzügiger Neustädter beauftragte einen Supermarkt, regelmäßig länger haltbare Waren an den Verein abzugeben. Auch bei Sammlungen auf runden Geburtstagen und Jubiläen kamen namhafte Spendenbeträge zusammen. Und auf der Weihnachtspyramide türmten sich - wie berichtet - über 300 liebevoll eingepackte Geschenke für die Kinder von Tafel-Nutzern.
Die Geld- und Sachspenden haben dem Tafel-Team geholfen, den Andrang besser zu bewältigen, denn an den beiden Ausgabetagen werden in Neustadt jeweils knapp 100 Einzelpersonen und Familien mit bis zu acht Kindern mit Lebensmitteln versorgt. Mehr geht nicht. Einen Aufnahmestopp, wie ihn andere Tafeln bereits ausgerufen haben, konnte der Verein bisher aufgrund einer leichten Fluktuation vermeiden, die insbesondere bei Flüchtlingen aus den Balkanstaaten zu verzeichnen ist.
Die Tafelausgabe in Timmendorfer Strand ist ebenfalls am Limit. In Grömitz ist der Zulauf nicht ganz so groß, aber Rudi Saß (Tel. 012709805919) braucht dort dringend ehrenamtliche Helfer. In Neustadt ist die Personalsituation nicht so angespannt. Neue ehrenamtliche Helferinnen und Helfer konnten gewonnen werden. Über das Bundesprogramm „Soziale Teilhabe“ hat der Verein acht Arbeitsplätze geschaffen. Ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Langzeitarbeitslose sowie Alleinerziehende arbeiten nun drei Jahre lang sozialversichert als Fahrer, Sortierer und Küchenhelfer bei der Tafel.
Gerd Garczewski ist es obendrein gelungen, mehr Einzelhändler, Supermärkte und Discounter zwischen Travemünde und Dahme zu überzeugen, regelmäßig nicht mehr verkäufliche Waren an die Tafel abzugeben. Und der 1. Vorsitzende hat mit sieben Tafeln in Schleswig-Holstein ein Tauschsystem vereinbart. Nach dem Motto „wir haben Wurst - gebt uns Fischkonserven“. Auch diese Neuerung lässt den Vorsitzenden verhalten optimistisch ins neue Jahr blicken. (red)


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