

Der Jasmin ist verblüht und hat über den Sommer ordentlich an Länge zugelegt
- nun ist es Zeit für einen Pflegeschnitt. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
e.V. (SDW) appelliert an alle Gartenbesitzer, die Grünabfälle ordnungsgemäß zu
entsorgen und nicht im Wald oder der Landschaft abzulagern.
Der Herbst ist Aufräumzeit im Garten. Bäume, Sträucher und Stauden werden
zurückgeschnitten, der Rasen wir ein letztes Mal gemäht und das
heruntergefallene Laub aufgefegt. Wohin nun mit den ganzen Abfällen? Die
Grünabfälle gehören entweder auf den Kompost oder in den Bioeimer aber
keinesfalls in den Wald oder die freie Landschaft.
Der Wald ist kein Komposthaufen
Wer in Waldteilen spazieren geht, die unmittelbar an Häuser und Gärten
angrenzen, wird bemerken, dass der Wald dort vielfach anders aussieht als der
sonstige Wald: Keine blühenden Waldränder leiten vom Wald zu den angrenzenden
Häusern und Gärten, sondern Grünmülldeponien, die übersät sind von eintönigen
Brennnesselteppichen, gespickt mit Restmüll in allen Formen und Farben.
Der Grund dafür: Viele Bürger benutzen den angrenzenden Wald als private
Grünschnittdeponie. Geht man dem Problem auf den Grund, so hört man von vielen
Bürgerinnen und Bürgern die gleiche Antwort: „Der Grünschnitt ist doch Biomüll.
Der verrottet doch eh und wird irgendwann zu Kompost. Und Kompost ist doch etwas
Gutes“. Leider ist dem aber nicht so! Denn die ökologischen Folgen des privaten
Grünschnitts werden meist völlig unterschätzt.
„Durch die Ablagerungen von Grünschnitt kommt es für das Ökosystem am
Waldrand zu massiven Problemen: Denn wo eine gewisse Zeit Grünschnitt liegt,
wächst infolge der massiven Nährstoffzufuhr nur noch die Brennnessel. Die
typischen Pflanzen und Tiere des Waldrandes gehen dabei leider verloren“, so Jan
Muntendorf, Waldexperte bei der SDW.
Eine weitere Folge, die vor allem dann auftritt, wenn auch Speisereste und
Küchenabfälle zu nah am Waldrand abgelagert werden, sind Ratten und in manchen
Gegenden Hamburgs auch Wildschweine, die vermehrt angelockt werden und auch vor
dem schön bepflanzten Blumenbeet nicht haltmachen.
Fremdländische Arten breiten sich aus
Mit dem Einbringen von Gartenabfällen kommt es aber auch häufig zu einer
Einbringung von fremdländischen Pflanzenarten. Die Folge: Der „Fremdling“
breitet sich flächendeckend aus und verdrängt heimische Arten. Beste Beispiele
hierfür sind der Japanische Knöterich, das Indische Springkraut oder die
Florentinische Goldnessel.
Nach dem Abfallbeseitigungsgesetz ist es ausdrücklich verboten, den Wald als
Grünschnitt- oder Biomülldeponie zu nutzen, denn Waldränder sind besonders
wichtige ökologische Lebensräume, die nicht durch Grünmülldeponien zerstört
werden dürfen. Entsorgen kann man die Grünabfälle auf allen Recyclinghöfen.
Grünschnitt ist Überwinterungshilfe für Igel und Co.
Wenn der Platz im Garten ausreicht, sollte jeder Gartenbesitzer eine kleine
Ecke als Überwinterungshilfe für Igel, Frosch und Co. einrichten. Dazu müssen
nur Äste, Zweige und Laub aufgeschichtet werden. Auf der Suche nach
Winterquartieren werden diese kleinen Haufen sehr gern von unseren heimischen
Tierarten angenommen. (red)