

Fast jeder zweite Autobesitzer zahlt zu viel für seine Autoversicherung, weil
er die Prämie in Raten überweist. So begleichen rund 35 Prozent der Versicherten
ihre Rechnung monatlich oder vierteljährlich, was zu durchschnittlichen
Mehrkosten von mehr als 30 Euro pro Jahr führt. Weitere 10 Prozent bezahlen
zweimal im Jahr und berappen so rund 14 Euro zu viel. Insgesamt landen hierdurch
mehr als 600 Millionen Euro extra auf den Konten der Versicherungen. Das hat das
Verbraucherportal Finanztip errechnet.
400 Euro bezahlen Autobesitzer jährlich für ihre Autoversicherung im Schnitt.
Knapp die Hälfte überweist den Betrag in Raten, was Zahlen des Vergleichsportals
Check24 zeigen. „Vielen Versicherten ist die Zahlung von mehreren Hundert Euro
auf einmal zu hoch“, sagt Annika Krempel, Finanztip-Expertin für Versicherungen.
„Eine monatliche Abbuchung erscheint da auf den ersten Blick bequem, ist aber
deutlich teurer.“ Um die 8 Prozent Aufschlag verlangen Versicherungen im Schnitt
für die vierteljährliche oder monatliche Zahlung. Das führt zu Mehrkosten von
rund 32 beziehungsweise 35 Euro. Die halbjährliche Zahlung ist mit 3,4 Prozent
und 14 Euro Aufschlag bereits weniger als halb so hoch.
Ansparen der Beiträge lohnt sich
Auch wenn es zum Jahresanfang das Konto stark belastet: Falls möglich sollten
Verbraucher auf eine jährliche Zahlweise umstellen. „Autobesitzer können durch
einen Wechsel auf eine jährliche Zahlung durchschnittlich rund 30 Euro sparen“,
sagt Finanztip-Expertin Krempel. „Wer die Beiträge zuvor Monat für Monat auf
einem Tagesgeldkonto anspart, kann die hohe Einmalzahlung ohne Probleme
begleichen“, empfiehlt Krempel. Hinzu kommt, dass einige Versicherungen keine
monatlichen Zahlweisen anbieten. „Wer auf Vergleichsportalen nach monatlicher
Zahlung sucht, hat deutlich weniger Tarife zur Auswahl.“
Am meisten können Vollkasko-Versicherte sparen
Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind in
Deutschland 44 Prozent der Autos vollkaskoversichert. Durch die höheren Beiträge
müssen die Versicherten dann bei Ratenzahlung dementsprechend auch höhere
Beträge aufbringen. Für sie lohnt sich ein Wechsel zur jährlichen Zahlungsweise
am meisten. „Natürlich sollte man beim Abschluss einer Vollkasko vor allem auf
einen guten Versicherungsschutz achten“, ergänzt Krempel. „Mit einer jährlichen
Zahlungsweise können Verbraucher aber guten Gewissens sparen.“
Jedes Jahr im Herbst bemühen sich Anbieter von Kfz-Versicherungen wieder um
die Gunst der Autobesitzer. Denn die meisten Autoversicherungen laufen bis zum
Ende des Kalenderjahres. Eine fristgerechte Kündigung muss somit in der Regel
zum Stichtag, den 30. November des Vorjahres, geschehen. Versicherte sollten auf
einen nahtlosen Versicherungsschutz achten. Denn die Kfz-Haftpflichtversicherung
ist in Deutschland Pflicht. (red)