Marlies Henke

„Kunst lebt von der Begegnung“ - Ausstellung des Ameos Kunstpreises im Hans Ralfs-Haus

Anke Kessenich mit dem umfangreichen Katalog zur Ausstellung. Deutschlandweit war zur Teilnahme am Ameos Kunstpreis aufgerufen worden.

Anke Kessenich mit dem umfangreichen Katalog zur Ausstellung. Deutschlandweit war zur Teilnahme am Ameos Kunstpreis aufgerufen worden.

Neustadt. Kunst als persönlicher Ausdruck, als kreative Fertigkeit und als Möglichkeit, anderen Menschen zu begegnen: Auf diesem Prinzip beruht die Ausstellung, die morgen, am Donnerstag, dem 15. Oktober, um 19 Uhr im Hans Ralfs-Haus für Kunst und Kultur, Wiesenhof eröffnet wird.
 
Gezeigt werden 70 Werke von Patienten und Bewohnern aus 16 Ameos Standorten in ganz Deutschland, das heißt aus somatischen und psychiatrischen Krankenhäusern, aus der Pflege und der ambulanten Betreuung, aus der Forensik und der Eingliederungshilfe.
„Wir möchten zeigen, dass Menschen mit psychiatrischen oder somatischen Erkrankungen künstlerische Fähigkeiten haben. Sie machen Kunst, ergreifen aber bisweilen nicht die Eigeninitiative, um eine Ausstellung zu organisieren oder Kunstkurse zu belegen“, erklärte Anke Kessenich, Kunsthistorikerin und Leiterin des Hans Ralfs-Haus. Darum sei es ein erklärtes Ziel, den teilnehmenden kreativen Klienten die Möglichkeit zu geben, sich mit ihren Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. „Die Künstler bekommen Aufmerksamkeit. Und zwar über ihre Bilder und nicht über ihre Krankheit“, so die Kunsthistorikerin weiter.
 
Gemeinsam mit der Kunstwissenschaftlerin Katja Watermann vom Treffpunkt für Kunst und Kultur des Ameos Klinikums Osnabrück hatte Anke Kessenich im Vorfeld die insgesamt 183 eingereichten Arbeiten gesichtet und nach künstlerischen Gesichtspunkten eine Auswahl getroffen, aus der wiederum bis Dezember drei Preisträger ermittelt werden. Eine namhafte Jury wurde dafür zusammengestellt, bestehend aus Museumsdirektor der Kunsthalle St. Annen Dr. Thorsten Rodiek, dem Vorsitzenden des Westdeutschen Künstlerbundes Ekkehard Neumann sowie den Künstlern Elmar Gehlen, Martina Feldmann und Jos de Kleijn.
 
„Wir nehmen den künstlerischen Aspekt dieses Preises sehr ernst, darum kommen die Jurymitglieder nicht aus dem Therapiebereich, sondern ausschließlich aus dem Kunst- und Kulturbereich“, erklärte Anke Kessenich. Auch die Ausstellungsbesucher werden um ihre Meinung gebeten, wenn der zusätzliche Publikumspreis ermittelt wird, der ebenso wie die drei Preisträger am 3. Dezember bekannt gegeben wird. 2016 sollen 25 der Exponate dann im Rahmen einer Wanderausstellung an weiteren Standorten der Ameos Gruppe gezeigt werden. „Die Welt der Kunst ist so vielfältig wie die Menschen, die sie schaffen. Kunst und Kreativität leben von der Begegnung, dem Gedankenaustausch und dem Nachdenken über unterschiedliche Positionen. In diesem Sinne möchte der Ameos Kunstpreis einen Beitrag zu mehr Akzeptanz, Offenheit und Aufklärung in der Gesellschaft leisten“, so Anke Kessenich.
 
Bei der Vernissage am Donnertag werden die Gäste von Michael Dieckmann vom Vorstand der Ameos Gruppe begrüßt. Eine Einführung geben im Anschluss Anke Kessenich und Katja Watermann. Danach kann die Ausstellung bis zum 11. Dezember montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 14.30 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr besucht werden. Die abschließende Preisverleihung und Ehrung der teilnehmenden Künstler findet am Donnerstag, dem 3. Dezember, um 19 Uhr statt. (he)


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