

Der Mensch braucht halt (Halt) - was hält!
Was sind das für Zeiten. Ein mit bloßem Auge nicht wahrnehmbares gefährliches Virus legt unseren ganzen Planeten lahm. Die vielen Fragen und Ängste, die damit verbunden sind, kann ich gut verstehen. Es geht um unsere Existenz und nicht selten auch um Leben oder Tod. Wo ist da Gott? Wie kann er so etwas zulassen? Ist er nicht allmächtig? Ist er nicht ein Gott der Liebe? Wenn er allmächtig ist, warum greift er dann nicht ein? Will er nicht oder kann er nicht?
Für mich habe ich in dieser Corona-Krise auf diese Fragen zwei tragende Antworten bekommen, die mir weiterhelfen. 1. Wir Menschen sollen zur Besinnung kommen. Wir sind hilflos. Wir sind ohnmächtig. Gott klopft an unseren Planeten an, um uns Mensch auf sich aufmerksam zu machen. Ich las vor kurzem, dass jeder vierte Deutsche wieder anfängt zu beten; das sind zwanzig Millionen Deutsche, die das Gebet für sich wiederentdecken. Weltweit ist die Zahl der Beter noch um ein Vielfaches größer. Durch diese Pandemie wird der Machtbarkeitswahn des Menschen gestoppt. Der Mensch besinnt sich wieder. Er denkt über das Leben nach und worauf es wirklich ankommt und was zu einem sinnerfüllten Leben dazu gehört. Der Mensch braucht halt (Halt) - was hält. 2. Die Schöpfung soll sich wieder erholen. Die rücksichtslose Ausbeutung der Erde, die Gier nach Macht und Mammon hat einen empfindlichen Dämpfer bekommen.
Ich möchte Ihnen in diesen schwierigen Zeiten Mut machen, die Wahrheit aus Psalm 46,2 für sich zu entdecken: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“ Ich bete regelmäßig in dieser Krise für die vielen Kranken, um milde Krankheitsverläufe und Trost, für die Sterbenden um den Beistand Gottes, für die Trauernden und Verängstigten um Hoffnung und Zuversicht, für alle, die in der Gesellschaft unersetzliche Dienste leisten um Kraft und Schutz, für alle, die in Politik, Medizin und Forschung tätig sind: um Weisheit, für alle, die durch existenzielle Krisen gehen um Beistand und inneren Halt, für alle Menschen, egal welcher Glaubensüberzeugung in Deutschland und auf der ganzen Welt: um den Segen Gottes und die Erfahrung seiner Liebe.
Wir kommen von Ostern her. Ostern sagt uns: das Leben - der von den Toten auferstandene Jesus Christus - hat den Tod und die Angst davor ein für alle Mal besiegt! Das Leben gewinnt über den Tod! Darum gibt es für mich auch eine Zeit „nach Corona“!
Werner Röhle, Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Neustadt