

Cismar/Riepsdorf. Vom Feuerhorn zum digitalen Funkmelder, vom Ledereimer zum
High-Tech-Löschfahrzeug: Vieles hat sich seit Gründung der Freiwilligen
Feuerwehr Riepsdorf im Jahr 1890 geändert. Beständige Konstanten über 125 Jahre
sind das große ehrenamtliche Engagement und die Kameradschaft. - Dieses Fazit
zog nahezu jeder der 11 Gastredner, die am letzten Samstag die Bühne im
Klosterkrug Cismar betraten, um der Freiwilligen Feuerwehr Riepsdorf ihre
Anerkennung auszusprechen. Zum Auftakt des mit einigen Überraschungen
angereicherten Festkommerses begrüßte Ortswehrführer Bastian Bendfeldt viele
Gäste aus Verwaltung, Politik, befreundeten Feuerwehren, Vereinen und
Verbänden.
Den gesellschaftlichen Wert, der hinter dem ehrenamtlichen Brandschutz steht,
könne man nicht beziffern, betonte der stellvertretende Landrat Timo Gaarz und
richtete das Wort an die Riepsdorfer Blauröcke: „Sie sind die Guten, zu 125
Prozent.“ Auch sei die aktive Jugendarbeit eine Nachwuchsschmiede und ein
wichtiger Zukunftsbaustein.
Derzeit hat die Freiwillige Feuerwehr Riepsdorf 29 aktive Mitglieder,
darunter sieben Frauen. Die Ehrenabteilung zählt 11 Mitglieder und auch die
Jugendfeuerwehr ist mit fünf Mädchen und sechs Jungen gut aufgestellt. Zur
Überraschung der Jubiläumsgäste präsentierte der Nachwuchs in übergroßer
Feuerwehrkluft und mit noch größerem Lampenfieber einen eigens für das Jubiläum
einstudierten Sketch und erntete dafür tosenden Beifall.
Eher besinnliche Töne schlug der ehemalige Wehrführer Hartmut Möding in
seiner Festrede an. 125 Jahre freiwilliger und ehrenamtlicher Einsatz würden vor
allem Zeit, Kraft, Gesundheit und manchmal sogar das Leben zum Wohle des
Nächsten beinhalten. „Diese Werte werden mit Recht mit den freiwilligen
Feuerwehren verbunden. Darum genießen diese ein hohes Ansehen und großes
Vertrauen in der Bevölkerung.“
Im Anschluss stellte Hans-Uwe Hartert seine 312-seitige Chronik der Feuerwehr
Riepsdorf vor, die neben der Geschichte des Feuerlöschwesens auch geografische
und geschichtliche Informationen beinhaltet und die Zeit vor und während der
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr über die Zeit der beiden Weltkriege und die
Neuordnung bis in die Gegenwart beschreibt. Auch die 25-jährige Partnerschaft
mit der Gemeinde Rieps aus Nordwestmecklenburg ist aufgeführt; sie wird seit der
Grenzeöffnung insbesondere mit jährlichen Treffen der beiden Feuerwehren Rieps
und Riepsdorf gepflegt und wurde am letzten Samstag ebenfalls gefeiert.
Am Ende monatelanger Recherchearbeiten über die Riepsdorfer Blauröcke lautete
die Bilanz des Chronisten: „Ich habe die Wehr über einen längeren Zeitraum
kennengelernt und festgestellt, dass Kopf und Körper bestens zueinander passen.“
(he)