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Petra Remshardt

Winter ade! - Strandfeuer à la Biikebrennen im Ostseeferienland

Alljährlich feiern Einheimische und Gäste das traditionelle Strandfeuer im Ostseeferienland. Am Samstag, dem 22. Februar werden die Wintergeister wieder mit lodernden Feuerbergen vertrieben.
 
Strandfeuer in Grömitz
Alle großen und kleinen „Wintervertreiber“ sind eingeladen, sich um 17 Uhr am Seebrückenvorplatz zum gemeinsamen Fackelmarsch einzufinden. Die Fackeln werden dort kostenlos an alle Teilnehmer ausgehändigt. Zusammen mit dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Grömitz geht es in Richtung Nordstrand zum Restaurant Seafood/Falkenthal. Dort wartet schon der große Haufen aus Ästen, Strohballen, Weihnachtsbäumen und alten Sträuchern darauf, von den Gästen in Brand gesteckt zu werden. Für ordentlich einheizende Stimmung vor Ort sorgt ab 16.30 Uhr das Plattdeutsche „Duo Joe & Joe“ und ab 19 Uhr der Singer & Songriter Joe Green.
Folgende Gastronomen bieten Grünkohlessen in ihren Restaurants an:
Kochpott, Kirchenstraße. 21; Störtebeker, Wicheldorfstraße 33; Strandidyll, Uferstraße 26; Falkenthal Seafood, Kurpromenade 6; Gosch Hotel, Am Markt 6; Hotel Windspiel, Wicheldorfstraße 24; Strandhalle und Klabautermann, Kurpromenade 56; Strandhotel Steg 1, Uferstraße 1; Hafenrestaurant, Am Jachthafen 1; Friesenstube, Blankwasserweg 21.
 
 
Strandfeuer in Dahme
Am Dahmer Nordstrand werden am Samstag die Wintergeister ab 19 Uhr mit knisternden Flammen vertrieben. Viel Geäst und Gestrüpp wird entzündet und die Besucher können sich am Feuer wärmen. Musikalisch bietet Dahme seinen Besuchern heiße Rhythmen von DJ Stephan Nanz fürs Warmtanzen. Für traditionellen Genuss wird gesorgt.
 
 
Strandfeuer in Kellenhusen
Auch in Kellenhusen werden am Samstag die Wintergeister vertrieben. Treffpunkt für alle Kellenhusener Gäste und Einheimische ist um 17 Uhr der Waldpilz im Erholungswald. Nach der Fackelausgabe geht der Umzug, mit musikalischer Unterstützung von den „Holsteiner Tuten & Blasen“, durch den Erholungswald. Vorbei am kleinen Waldteich und dem Wildschweingehege, über den Fasanen- und Schützenweg auf die Promenade zum „alten“ Kurzentrum. Dort wird im Strandbereich um 18 Uhr das Strandfeuer entzündet. Die gastronomische Versorgung mit Getränken, Grünkohl und „KartOFLsuppe“ übernimmt der Dehoga-Ortsverband. Für das anschließende gemütliche Beisammensein stehen drei Zelte zu Verfügung. Den musikalischen Rahmen übernehmen dann die „Mocktones“ mit „Party Power“ aus Hamburg.
 
Was steckt eigentlich hinter dieser Tradition?
Bereits im Mittelalter sollen die Holzhaufen gebrannt haben, um böse Geister zu vertreiben. Der Überlieferung nach wurden die Biike-Feuer ab dem 17. Jahrhundert zu Ehren der ausziehenden Seefahrer und Walfänger in Nordfriesland entzündet. Die Lichter sollten den Männern, die für mehrere Monate fernab der schützenden Inseln ihren Lebensunterhalt verdienen mussten, Glück und Mut zusprechen und ihnen den Weg in die weite Welt weisen.
In seiner heutigen Form ist das Feuer im 19. Jahrhundert entstanden und geht auf die alten Fastnachtsfeuer zurück, die den Winter vertreiben sollten. Mit Tanz und Gesang begrüßten die Bewohner der Küsten damals den Frühling. Der Winter wird dabei durch eine Strohpuppe symbolisiert, die unter dem Beifall der Zuschauer den Flammen preisgegeben wird. Bis heute werden der Biike, die ins Hochdeutsche mit dem Wort „Feuerzeichen“ übersetzt wird und bis weit aufs Meer hinaus sichtbar ist, mythische Kräfte zugesprochen. Es ist der Ehrgeiz eines jeden Dorfes, die größte Biike zu haben. Dafür werden bereits Wochen vorher Äste, Weihnachtsbäume und Strohballen gesammelt sowie aufgeschichtet. Für den Zusammenhalt der Gemeinschaft im hohen Norden hatten Bräuche wie das Biikebrennen immer auch einen gesellschaftlichen Charakter, der sich bis heute erhalten hat.
Die originalen Biikefeuer findet man noch heute an der Nordsee. Mittlerweile hat sich dieser Brauch jedoch auch auf die Ostseeküste ausgeweitet, wo man ihn anders nennt. In Grömitz ist es das Strandfeuer. Das Feuer ist schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern ein fester Bestandteil in so manchem Terminplaner oder Urlaubskalender. (red)


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