

Rüting. Den eintreffenden Rettungskräften bot sich ein Bild des Schreckens. Am vergangenen Samstagabend ereignete sich auf der Landesstraße 58 zwischen Lensahn und Cismar in Höhe Rüting ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem ein Bus mit einem Rettungswagen frontal zusammenstieß. Dabei wurden insgesamt 52 Personen verletzt. Ein 22-jähriger Mann, ein Betreuer der Reisegruppe, der mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Lübecker Klinik eingeliefert wurde, ist am heutigen Montag seinen Verletzungen erlegen.
Gegen 18.40 Uhr wurden diverse Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr zu einem schweren Verkehrsunfall alarmiert. An der Unfallstelle war ein vor allem mit Kindern und Jugendlichen besetzter Reisebus mit einem Rettungswagen kollidiert.
Zum Unfallhergang: Der Fahrer eines VW Passat beabsichtigte, im Bereich Rüting nach links auf die Landesstraße 231 in Richtung Grube abzubiegen. Er stand auf der Fahrbahn, um einen entgegen kommenden, in Richtung Lensahn fahrenden Rettungswagen passieren zu lassen. Ein mit 48 Personen besetzter Reisebus fuhr zur gleichen Zeit aus Richtung Lensahn kommend in Richtung Cismar und näherte sich dem Pkw Passat von hinten. Den bisherigen Ermittlungen der Polizei zufolge kam es zum Zusammenstoß des Busses mit dem Rettungswagen, als der Bus dem VW Passat über die Spur des Gegenverkehrs auszuweichen versuchte.
Der Reisebus schleuderte nach dem Zusammenstoß mit dem Rettungswagen nach rechts von der Fahrbahn und blieb dort stark beschädigt stehen. In dem betroffenen Reisebus befanden sich neben dem Busfahrer und mehreren Betreuern 38 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren aus dem Bundesland Hessen, Landkreis Schwalm Eder, die sich derzeit in einem Ferienlager in Dahme aufhalten.
Während der polizeilichen Unfallaufnahme sowie den Rettungs- und Bergungsarbeiten waren in der Spitze rund 100 Einsatzkräfte vor Ort. Darunter Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Kabelhorst-Schwienkuhl und Lensahn, 38 Krankentransportwagen, Rettungswagen und Notarztfahrzeuge. Ein leitender Notarzt, acht Notärzte, elf Seelsorger und die drei schnellen Einsatzgruppen des Kreises Ostholstein kümmerten sich um die Verletzten. Die seelsorgerische Betreuung der betroffenen Kinder und Beteiligten wurde durch Mitarbeiter der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) des Kreises Ostholstein und der Nordkirche intensiv im Ferienlager weiter betrieben.
Die Ermittlungen in dieser Sache dauern weiter an. Auf Anordnung der Lübecker Staatsanwaltschaft wurde ein Sachverständiger hinzugezogen. Er nahm noch am Samstag seine Arbeit an der Unfallstelle auf. Die beteiligten Fahrzeuge wurden für weitere Untersuchungen sichergestellt. Am Unfallort wurde die Fahrbahn voll gesperrt. Gegen 1 Uhr war die Unfallstelle geräumt und die Fahrbahn wieder freigegeben. (red/mg)