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Alexander Baltz

Verkehrsentwicklungsplan für Lensahn vorgestellt

Die betroffenen Straßen.

Die betroffenen Straßen.

Bild: WVK

Einwohnerversammlung diskutierte erste Ideen
 
 
Lensahn. Im Haus der Begegnung begrüßte Bürgermeister Michael Robien am vergangenen Mittwochabend zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, um ihnen erste Ideen zu einem neuen Verkehrskonzept für Lensahn vorzustellen. Die Idee dazu war im November 2018 durch einen Antrag in der Gemeindevertretung entstanden und nahm im Frühjahr 2019 konkrete Formen an. Nach Ausschreibung hatte die Firma Wasser- und Verkehrs- Kontor GmbH aus Neumünster den Auftrag zur Ausarbeitung eines ganzheitlichen Verkehrskonzeptes für Lensahn erhalten, um mehr Verkehrsberuhigung und mehr Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger zu erreichen. Das Konzept soll aber auch Verbesserungen für den ÖPNV beinhalten. Die Firma führte im August 2020 eine Zählung des Verkehrs durch, um noch den Einfluss von Touristen auf den Ort bewerten zu können.
„Mir ist diese Einwohnerversammlung wichtig, bevor etwas konkret beraten und beschlossen wird“, so Michael Robien. Zuschüsse für die Gesamtkosten in Höhe von 75 Prozent durch die Aktiv-Region seien möglich, eine Umsetzung könne aber sowieso erst nach Freigabe durch den LBV.SH erfolgen. Eine Anwohnerbeteiligung an den Kosten wird es nicht geben.
Arne Rohkohl von der Wasser- und Verkehrs- Kontor GmbH präsentierte den umfangreichen Verkehrsentwicklungsplan, der für Diskussionsbedarf bei den Einwohnerinnen und Einwohnern sorgte.
 
 
Im Wesentlichen geht es darin um die Lütjenburger-, Eutiner-, Bäder-, Lübecker- und Friedrich-August-Straße und Maßnahmen zur Lenkung des Durchgangsverkehrs. Die stärkste Belastung habe es im August 2020 in der Bäderstraße mit 11.000 Fahrzeugen pro Tag und in der Eutiner Straße mit 9.000 Fahrzeugen pro Tag gegeben. Von der A1 kommend durch den Ort ist also die interessanteste Route für den Durchgangsverkehr. Die Verkehrszählung habe aber ergeben, dass der Autoverkehr „leistungsfähig abgeführt“ werde. Auch an den Kreuzungen habe man nur mit kurzen Wartezeiten zu rechnen, so Rokohl, wobei die Kreuzung Lübecker/Eutiner Straße einen Unfallschwerpunkt des Ortes darstelle. Weitere wichtige Erkenntnis: Der reine touristische Durchgangsverkehr sei mit 300 Fahrzeugen pro Tag in der Eutiner Straße und 600 in der Bäderstraße nur gering.
 
 
Maßnahmen Fußverkehr: Überquerungshilfen errichten (vor allem bei Lidl) sowie Barrierefreiheit schaffen. Den größten Handlungsbedarf gibt es demnach es in der Lübecker und Eutiner Straße.
 
Eutiner Straße und Friedrich-August-Straße: Diese Straßen könnten zu Einbahnstraßen werden, um den Verkehr nicht direkt in den Ort zu leiten und um mehr Platz für Radfahrer durch Schutzstreifen (auch in der Bäderstraße) zu schaffen. Mehrere Varianten wurden der Versammlung präsentiert.
 
ÖPNV: Umbau von Haltestellen (Barrierefreiheit) sowie eine Verlegung von Haltestellen für eine optimale Netzabdeckung.
 
In einer anschließenden Diskussion wurde schnell deutlich, dass viele Bürgerinnen und Bürger ihre Interessen nicht berücksichtigt sahen. Egal, ob es dabei um Konflikte mit Schulbussen (Verlegung von Haltestellen, Stau durch fehlende Überholmöglichkeit wegen verengter Fahrbahnen) oder um die Berücksichtigung von Rettungswegen geht. „Die Selbstverwaltung muss sich Gedanken machen. Das wird ein langer Weg und wir haben noch viel vor uns“, erklärte der Bürgermeister und zeigte sich offen für Anregungen von Bürgern und Geschäftsinhabern der betroffenen Straßen.
 
 
Das konkrete Verkehrskonzept mit seinen unterschiedlichen Varianten ist auf der Gemeindehomepage www.lensahn.de zu finden. Fest steht aber bereits jetzt, dass es erneut überarbeitet werden wird. (ab)


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