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Wanderausstellung „Cap Arcona. Erinnern an ein Verbrechen“

Bis zum 11. März hat die Wanderausstellung „Cap Arcona. Erinnern an ein Verbrechen“ in Kellenhusen täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. (Bild: zeiTTor - Museum der Stadt Neustadt in Holstein)

Bis zum 11. März hat die Wanderausstellung „Cap Arcona. Erinnern an ein Verbrechen“ in Kellenhusen täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. (Bild: zeiTTor - Museum der Stadt Neustadt in Holstein)

Kellenhusen. Anfang Mai jährt sich alljährlich eines der letzten große Kriegsverbrechen der Nazis, das sich in Sichtweite der Strände der Lübecker Bucht abspielte. Nach Todesmärschen und Evakuierungen von Konzentrationslagern, verfrachtete die SS im April und Mai 1945 etwa 7.000 KZ-Häftlinge auf die Passagierschiffe „Thielbeck“ und „Cap Arcona“, die vor Lübeck und Neustadt lagen. Der perfide Plan dahinter: Da sie nicht als Lazarettschiffe gekennzeichnet und bewaffnet waren, mussten die Briten sie für Truppentransporter halten und griffen sie aus der Luft an. Etwa 6.400 Menschen verschiedener Nationalitäten ertranken, verbrannten oder wurden nach der Versenkung der Schiffe erschossen. Die Tragödie um das Passagierschiff „Cap Arcona“ wird nun im Rahmen einer Wanderausstellung auch in Kellenhusen gezeigt.

Die Wanderausstellung „Cap Arcona. Erinnern an ein Verbrechen“ verdeutlicht die Vorgänge um die Versenkung der Häftlingsflotte um die „Cap Arcona“ sowie die Morde an Häftlingen des KZ Stutthof am Strand zwischen Neustadt und Pelzerhaken am 3. Mai 1945. Daneben werden die Ursachen und die Erinnerungen an diese Katastrophe in Neustadt dargestellt. Insgesamt werden 17 bebilderte Aufsteller mit Erläuterungen in deutscher und englischer Sprache gezeigt.
2017 wurde von Wilhelm Lange, dem ehemaligen Leiter des Museums Cap Arcona, mit Schülerinnen und Schülern Neustädter Schulen die Wanderausstellung entwickelt. Das Bundesprojekt „Demokratie leben!“ und das Kinder- und Jugend-Netzwerk Neustadt waren an der Umsetzung beteiligt.
Mit „Cap Arcona. Erinnerung an ein Verbrechen“ wird nun die zweite Ausstellung in den Räumen im ehemaligen „Strandcasino“ direkt an der Kellenhusener Seebrücke gezeigt. Sie ab sofort täglich bis zum 11. März zwischen 9 und 17 Uhr zu sehen. Eintritt wird nicht erhoben, eine Spende für das zeiTTor Museum ist willkommen. Am 12. März wird sie durch eine Ausstellung zum Thema Mikroplastik abgelöst.
Zur Saison 2022 wird in den Räumlichkeiten des ehemaligen „Strandcasino“ ein Bekleidungsgeschäft eröffnen. Bis zur Wiederinbetriebnahme hat es Hermann Olderog dem Tourismus-Service Kellenhusen für Ausstellungen zur Verfügung gestellt. „Damit können wir Urlaubern und Einheimischen wichtige Themen nahebringen und vermeiden einen Leerstand“, sagt Touristikleiter Raymond Kiesbye. (red)


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