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Ireen Nussbaum

Warum bin ich Landfrau geworden? -Ein Bericht von Susanne Nieman

Neustadt. „Ich möchte mich als jüngstes Mitglied des Landfrauen Vereins in Neustadt vorstellen. Ich bin 49 Jahre alt und vor einigen Monaten von Hamburg nach Grömitz gezogen. Der Umzug in eine neue Umgebung bedeutet meistens, dass man seine Familie und bisherige Freunde zurücklässt und persönliche Treffen wegen der Distanz nur noch unregelmäßig erfolgen. Um nicht zu vereinsamen, war ich auf der Suche nach neuen Kontakten. In der Gemeinde boten sich verschiedene Möglichkeiten an, wo ich mich hätte engagieren können wie zum Beispiel im Schützenverein, in der Feuerwehr, im Sportverein, in der Kirche oder bei den Landfrauen. Im Sportverein bin ich bereits, aber das war mir nicht genug. Die anderen Institutionen fielen bis auf die Landfrauen für mich weg. Ich kämpfte mit meinen Vorurteilen wie, dass es alles nur ältere Damen seien, die lediglich Kuchen backen und sich über Strickmuster austauschen können. Doch ich wollte mir ein eigenes Bild machen. Ich informierte mich auf der Internetseite und fand das Spektrum sehr ansprechend: Vorträge, Reisen, Ausfahrten, Chor, Radtouren, monatlicher Stammtisch. Das hörte sich gut an, um neue Leute aus der Region kennenzulernen.
 
Ich bin zum nächsten Stammtisch gegangen und wurde freundlich aufgenommen. Ich hatte einen wunderbaren „Mädelsabend“. Wir haben viel erzählt, gelacht und uns über die verschiedensten Themen ausgetauscht - Strickmuster waren nicht dabei.
 
Auch wenn ich die Jüngste in der Runde gewesen bin - was macht das schon? Wichtig ist doch, dass man auf einer Wellenlänge miteinander reden und sich austauschen kann. Ich bin ganz beschwingt nach Hause gefahren und habe meinen Mann mitgeteilt, dass ich mich schon auf den nächsten monatlichen Stammtisch freuen würde. Auch das nächste und übernächste Treffen waren eine runde Sache und ich bin kurzerhand in den Verein eingetreten. Die Reaktionen auf meinen Eintritt waren in meinem Umfeld eher negativ, das hat mich geärgert, zumal alle, aber auch wirklich alle, nur aus Vorurteilen heraus reagiert haben. Mir war das egal, denn ich habe eine sehr angenehme Gemeinschaft gefunden. Ich bin schon bei Ausflügen dabei gewesen und habe neben interessanten Gesprächen auch immer viel Spaß. Es ist eine gemischte Altersstruktur, bei der sich Jung und Alt sehr gut ergänzen.
Ich würde mich freuen, wenn sich noch ein paar jüngere Frauen trauen würden, sich bei den Landfrauen zu engagieren. Das Image der Landfrauen mag - unberechtigterweise - etwas angestaubt sein, doch die Realität zeigt etwas Anderes. Jede Frau ist willkommen und reinschnuppern kostet nichts.“
Susanne Niemann


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