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Alexander Baltz

Wie sollte sich Grömitz entwickeln?

Gemeindevertretung fordert konkreteres Ortsentwicklungskonzep

Grömitz. Im Rahmen der Gemeindevertretung am vergangenen Donnerstag wurden vom Projektbüro Simoneit die Kerninhalte des Ortsentwicklungskonzeptes (OEK) präsentiert. Diese wurden gemeinsam mit einer Steuerungsgruppe (Personen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen) erarbeitet. Dafür war bereits im November 2019 mit einer umfangreichen Analyse darüber gestartet worden, wie sich Grömitz bis zum Jahr 2030 entwickeln sollte. Entscheidend dafür ist der dringende Wunsch von Gemeinde, Einwohnern und Tourismus-Service nach einer Zielsetzung für den Ort, um allgemein eine hohe Akzeptanz zu erreichen. Das OEK betrachtet die Gemeinde Grömitz als Lebens- und Arbeitsort.

 

 

Die Präsentation des Projektbüros war lediglich ein kurzer Umriss der Zukunftsbilder und Leitlinien wie Verkehrsberuhigung und Aufstocken der Hotelbettenzahl - auf einzelne Maßnahmen wurde noch nicht eingegangen. So vermisste dann auch die CDU-Fraktion konkrete Zahlen und Maßnahmen. „Das Thema Schule und sozialer Zusammenhalt fehlen ganz - das Konzept hat seinen Fokus nur auf das Thema Tourismus gelegt“, bemängelten Henning Faasel und Olaf Dose-Miekley. „Für eine Beschlussfassung fehlt noch Information“, so Hendrik Wozniak.

 

 

Das monierten zwar auch die anderen Fraktionen, allerdings schlugen die Freien Wähler vor, erstmal zu starten. Korrigieren und anpassen könne man immernoch, so Heiko Lenz. Bürgervorsteher Heinz Bäker fasste zusammen, dass man sich über die Leitlinien einig sei, aber das Umsetzungsmanagement fehle noch. Einstimmig wurde beschlossen, die Projektfelder in Umsetzung zu bringen. Der Öffentlichkeit soll das Ortsentwicklungskonzept am 9. September präsentiert werden (Details folgen).

 

 

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war der Nachtrag des Wirtschaftsplanes des Tourismus-Service für das Haushaltsjahr 2022. Wegen gestiegener Energiekosten wurde dem Antrag und damit den Mehrausgaben zugestimmt. „Es wäre fahrlässig, nicht auf die Energiekosten-Entwicklung zu reagieren, gerade, was die Grömitzer Welle betrifft“, erläuterte TSG-Chef Manfred Wohnrade. Eine Sparmaßnahme tritt bereits zum 1. September in Kraft: Die Öffnungszeiten der Welle ändern sich von jetzt 7 bis 22 Uhr auf dann 8 bis 21 Uhr.

 

 

Für jede Mende Diskussion sorgte auch der Antrag der FWV-Fraktion, eine Wohnschutzraumsatzung zu schaffen, um besser gegen illegale Vermietungen vorgehen zu können. Konkret gehe es dabei um rund 4.000 Zweitwohnungen in Grömitz. „Eigentum darf durch Überlassung von Wohnraum an wechselnde Nutzer nicht zweckentfremdet werden“, begründeten Heiko Lenz und Birgit Wilhelm den Antrag. Eine Diskussion darüber, Wohnraum so zu sichern wie er baugenehmigt wurde, laufe gerade im Landtag, berichtete Bürgermeister Mark Burmeister. „Aktuell haben die Kommunen noch nicht die landesrechtliche Erlaubnis, solch eine Satzung zu schaffen“, so Burmeister. Eine Entscheidung des Landtages solle daher noch abgewartet werden.

 

 

Dennoch begrüßten alle Fraktionen den Antrag „gegen Unehrlichkeit“ und beschlossen die Erarbeitung eines Satzungsentwurfes, der sich nicht nur auf die illegalen Vermietungen, sondern auch auf die Ehrlichkeit bei der Kurabgabe durch Vermieterinnen und Vermieter beziehen soll. (ab)


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