

Timmendorfer Strand. Wenn die Bachtrompete ihren Jubel verbreitet, die Pauken den Kirchenraum füllen und der Chor voller Inbrunst zum Jauchzen und Frohlocken auffordert, dann ist jeder, der in Erwartung zuhört, feierlich berührt. So geschehen am 10. Dezember in der Pauluskirche in Timmendorfer Strand. Henning Rabe und sein Kammerchor Ostholstein hatten mit vier namhaften Solisten und Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Lübeck zu dieser Feier gebeten und viele kamen. Die Kirchenbänke waren bis auf den letzten Platz besetzt.
Die vier Solisten, ehemalige Kollegen von Henning Rabe, sind Mitglieder des Elbphilharmoniechores Hamburg. Sie waren zuverlässige Protagonisten. Zwar zeigte der Tenor Dantes Diviak in seiner Eingangsarie „Es begab sich aber zu der Zeit“ anfängliche Nervosität und geringe Unsicherheit in der Höhe, die sich aber schnell legten. Im weiteren Verlauf war er ein sensibler Evangelist, der die Tenorkoleraturen in „Frohe Hirten“ mit großer Leichtigkeit sang. Auch Regine Adams warmer, schlanker Sopran wusste zu überzeugen. Besonders schön gelang ihr die Arie „Flößt mein Heiland“.
Mit Wärme und Intensität und klarer Diktion sang die Altistin Christa Bonhof. Besonders in den Arien „Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh“ und „Schließe, mein Herze“ gelang ihr Großartiges. Ihre Stimme verschmolz mit der Solovioline in wunderbarer Einigkeit. Auch der Bass Christfried Ziebrach glänzte mit schönem Timbre, voller Klarheit und Eindringlichkeit. Überzeugend sein Gesang in „Großer Herr, o starker König“.
Mittendrin der Kammerchor Ostholstein, als Laienchor unglaublich. Wenn er auch an einigen Stellen nicht immer ausgewogen klang, war er ein verlässlicher Partner. Zuverlässig - wie immer - die Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Lübeck mit warmem Streicherklang, sauberen Bläsern und jubelnden Trompeten. Über allen Henning Rabe als Dirigent mit sicherer, klarer Zeichensetzung. Ihm ist dieser Abend zu verdanken. Am Schluss großer Beifall des dankbaren Publikums. Dr. Heinz Noftz