Kai Pioch

Zertifiziert und gut besucht - erfreuliches Jahr für das zeiTTor-Museum

Neustadt. Seit fast zehn Jahren gibt es den Verein der Freunde und Förderer des Museums der Stadt Neustadt in Holstein, ebenso lange leitete Karl-Heinz Meyer als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins und des zeiTTor-Museums. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung trat der pensionierte Geschichtslehrer nun aus persönlichen Gründen zurück. Zu seinem Nachfolger wählte die Versammlung einstimmig Ernst-August Petsch, der sich unter anderem bereits als Kuratoriumsvorsitzender und Moderator von fünf Trachtenwochen verdient gemacht hat.
 
In ihren Grußworten dankte Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider dem scheidenden Vorsitzenden für sein herausragendes Engagement. Er sei stets mit Rat und Tat zur Seite gewesen, wenn es darum ging, Altbewährtes und Neues umzusetzen und sei vor allem beim Akquirieren von Spenden für das Museum sehr aktiv gewesen. „Wir werden Sie sehr vermissen. Es ist ein ganz großer Verdienst von Ihnen, dass Sie für das Museum so engagiert gearbeitet haben und was Sie damit geleistet haben für das historische Gedächtnis unserer Stadt“, erklärte die Bürgermeisterin.
 
Vorstandsmitglied Hermann Benker betonte in seiner Laudatio, dass Karl-Heinz Meyer immer hervorragend in die Stellung als Vorsitzender gepasst habe. Selbst zahllose Modernisierungen, die im Laufe der letzten zehn Jahre erforderlich wurden, hätten ihn nie abgeschreckt und so habe er stets alles begleitet und in die Wege geleitet. Auch bei den meisten Veranstaltungen des Museums sei der Vorsitzende präsent gewesen und habe regelmäßig Vorstandssitzungen abgehalten. „Wir haben einen Vorsitzenden erlebt, der sich in vollem Umfang eingebracht hat. Er hat dem Namen des Vereins alle Ehre gemacht“, so Hermann Benker. Die Versammlung würdigte Karl-Heinz Meyers Engagement mit stehenden Ovationen. „Die Arbeit für unser Museum hat mir immer Freude gemacht. Ich habe das als Bereicherung meines Lebens empfunden“, erklärte Karl-Heinz Meyer.
 
Zuvor hatte der scheidende Vorsitzende noch über die Aktivitäten des Fördervereins im vergangenen Jahr berichtet. Als einen von vielen Höhepunkten nannte er dabei die Restaurierung des Gemäldes „Sonntagnachmittag im Marienbad“ des Neustädter Malers Christoph Kleinsang, welche durch die Fielmann-Stiftung ermöglicht wurde. Auch die Geocaching-Schatzsuche habe erneut dazu beigetragen, dass das Museum sich in das touristische Konzept der Stadt einfügt und dass mehr Besucher nach Neustadt kommen. Der Verein habe sich und das Museum wieder auf der Gogenkrog-Messe präsentiert und gemeinsam mit dem Tourismus-Service und dem Gewerbeverein den Riesen-Adventskalender organisiert, den er als sehr schöne Tradition bezeichnete. Ein Schwerpunkt des vergangenen sowie der folgenden Jahre sei die elektronische Aufarbeitung des Inventars über die Software digiCULT. „Da haben wir wirklich eine Mammut-Aufgabe, aber wir müssen an dieser Digitalisierung dranbleiben“, betonte Karl-Heinz Meyer. Fast abgeschlossen seien die Audioguides in plattdeutscher Sprache, die zu 18 Exponaten vorbereitet wurden. Derzeit stehe nur noch das Bespielen der Geräte aus.
 
Museumsleiter Dr. Frank Wilschewski freute sich, äußerst positive Zahlen für 2015 präsentieren zu können. So habe das Museum mit 10.946 Besuchern über 1.000 Gäste mehr als im Vorjahr gehabt. Besonders gefeiert habe man den 10.000. Gast im Oktober (der reporter berichtete). Zu den steigenden Zahlen trugen dabei unter anderem 341 Veranstaltungen bei. Als erfreuliche Entwicklung empfand der Museumsleiter, dass 145 Gruppen museumspädagogische Angebote wahrgenommen haben. Von drei Ausstellungen habe vor allem die Facebook-Ausstellung „Du lebst schon lange in Neustadt, wenn …“ für Besucherrekorde gesorgt. „Das bedeutendste Ereignis im letzten Jahr war, dass das Museum vom Land zertifiziert worden ist“, so Dr. Frank Wilschewski, der betonte, dass man ohne die Digitalisierung des Inventars, die Karl-Heinz Meyer maßgeblich vorangetrieben habe, das Zertifikat nicht erhalten hätte. (kp)


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