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Blitzermarathon und Speedweek 2024

Auch in Schleswig-Holstein werden in dieser Woche mehr Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.

Auch in Schleswig-Holstein werden in dieser Woche mehr Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.

Bild: Bild: Pixabay

Schleswig-Holstein. Bereits seit vergangenem Montag, dem 15. April läuft in Deutschland beziehungsweise europaweit die sogenannte Speedweek, bei der die Polizei deutlich mehr Geschwindigkeitskontrollen durchführt. Höhepunkt dieser Aktionswoche für mehr Verkehrssicherheit ist der Blitzermarathon am Freitag, dem 19. April. An diesem Tag werden in den daran teilnehmenden Bundesländern bereits in den frühen Morgenstunden viele Radarfallen installiert sein.

Hintergrund der Aktion

Zu schnelles Fahren sei Unfallursache Nummer eins. Trotzdem erwischt die Polizei immer wieder Raser und Raserinnen. In der Aktionswoche sollen nun vor allem auf unfallträchtigen Streckenabschnitten und in Gebieten mit besonderer Gefährdungslage (beispielsweise bei Schulen, Kindergärten und Altersheimen) deutlich mehr Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden, um die Autofahrerinnen und -fahrer daran zu erinnern, sich an die geltenden Tempolimits zu halten.

Schleswig-Holstein nimmt nur an der Speedweek teil

In Schleswig-Holstein muss man sich am 19. April nicht auf einen Blitzmarathon einstellen, das Bundesland nimmt aber an der Speedweek bis zum 21. April teil. Anders als beispielsweise in Bayern hat die Polizei jedoch keine konkreten Messstellen im Voraus bekannt gegeben.

Wo wird am meisten geblitzt?

Beim diesjährigen Blitzermarathon ist Deutschland ein Flickenteppich. Konkret verzichten wollen Niedersachsen, Berlin, Bremen, Sachsen und das Saarland. Begründet wird dies entweder mit einem Mangel an personellen Kapazitäten oder Zweifeln an der Sinnhaftigkeit eines solchen Verfahrens.

Thüringen, Bayern und Brandenburg beteiligen sich nur am Blitzermarathon am 19. April, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein nur an der sogenannten Speedweek ohne Höhepunkt am Freitag – wobei man in Mecklenburg-Vorpommern sogar einen ganzen Aktionsmonat veranstaltet. Das volle Programm fahren nur Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Hessen, Hamburg und Baden-Württemberg.

Blitzermarathon im Sommer

Im Sommer wird es einen weiteren Blitzermarathon geben. Vorgesehen dafür ist die Woche vom 5. bis 11. August.

Nutzung von Radarwarnern

In Deutschland ist jegliche automatisierte Warnung vor Geschwindigkeitsmessanlagen gesetzlich untersagt. Es ist nicht gestattet, technische Geräte zu betreiben oder auch nur betriebsbereit mitzuführen, die solche Warnungen ausgeben könnten. Dies betrifft sowohl Navigationsgeräte, die Blitzer anzeigen, als auch Blitzer-Apps auf Smartphones. Obwohl das Gesetz in erster Linie den Fahrer betrifft, hat das Oberlandesgericht Karlsruhe entschieden, dass auch die Nutzung einer Blitzer-App durch einen Beifahrer, selbst wenn dieser sie auf seinem eigenen Handy betreibt, untersagt ist.

Die Konsequenzen bei Verstoß gegen dieses Verbot sind empfindlich: Eine Ordnungswidrigkeit wird begangen, die mit einem Bußgeld von 75 Euro und einem Punkt im Fahreignungsregister geahndet wird.

Warnungen vor Blitzern im Radio sind hingegen nicht verboten, da sie unabhängig vom aktuellen Standort des Empfängers ausgestrahlt werden. Auch ist es erlaubt, andere Verkehrsteilnehmer durch Handzeichen oder ähnliches zu warnen. Allerdings kann die Polizei einschreiten, wenn dadurch andere Verkehrsteilnehmer behindert oder abgelenkt werden. Die weit verbreitete Praxis, mit der Lichthupe auf Blitzer hinzuweisen, ist jedoch nicht erlaubt. (gm)


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