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Marco Gruemmer

Neujahrsempfang in Neustadt: „Gemeinsam für die Stadt“

Neustadt. Weiter wachsen und feiern – etwas kurz gefasst könnte das Programm für das Jahr 2019 in Neustadt so lauten. Der Europastadt steht jedenfalls ein sehr ereignisreiches Jahr bevor, mit imposanten Jubiläen und einer ambitionierten Stadtplanung. Etwas ausführlicher ging es um diese Themen beim Neujahrsempfang am 1. Januar.
 
Gut gestärkt durch das traditionelle Katerfrühstück mit Sekt und Rollmops lauschten viele Gäste der mit vielen Themen gespickten Neujahrsansprache von Bürgermeister Mirko Spieckermann. Seit dem 1. Oktober ist er im Amt. „Vom Gefühl aber schon etliche Monate länger, so intensiv war die Zeit“, sagte der neue Amtsinhaber. Er begrüßte zum Beispiel die Standortentscheidung für das neue Verwaltungsgebäude (Amt 2 und 3) in der Rosenstraße. Hier werde ein zentraler und bürgerfreundlicher Anlaufpunkt in der Innenstadt geschaffen. Zurzeit würden die Ausschreibungen für die Vorbereitungen des Architektenwettbewerbes laufen. Eine bedeutende Entscheidung sei zudem für das Küstengymnasium am Butzhorn gefallen, für dessen umfassende Sanierung bis September ein Förderantrag eingereicht werden müsse. Weitere Themen im Jahresrückblick 2018 waren zwei neue Fahrzeuge für die Freiwillige Feuerwehr Neustadt, der Umzug der Stadtwerke, die Europäische Skulpturen-Triennale, die neue Winterbeleuchtung in der Innenstadt und die positive Bilanz einer sensationellen Sommersaison. Unter dem Stichwort Haushalt 2019 sprach der Bürgermeister zudem von einem Rekordvolumen von 15,4 Millionen Euro für die geplanten Investitionen. Bei einem Gesamtvolumen des Verwaltungshaushaltes von knapp 37 Millionen Euro könne ein Ausgleich nur mit Krediten finanziert werden.
 
Wie geht es weiter in 2019? Schwerpunkte in Politik und Öffentlichkeitsbeteiligung sollen zum Beispiel der Masterplan zur Entwicklung der Hafenwestseite und die dazugehörigen B-Plan-Aufstellungen, die Freiflächenplanung, Grundstücksankäufe und die Verkehrssituation der Hafenbrücke bilden. Auch hätten sich bereits erste Investoren gezeigt, die bei der Umsetzung des Konzeptes mitwirken wollen. Ihm sei wichtig, dass dabei keine Verlagerung der Innenstadt zur Hafenwestseite entsteht, sagte Spieckermann.
 
Des Weiteren engagiere sich die Stadt für preisgünstigen barrierefreien Wohnraum. Im März beginnen die Bauarbeiten für 30 städtische Wohnungen in der Oldenburger Straße. Zum 1. Juni 2020 könnten die ersten Mieter einziehen. „Neustadt wird aber noch weiter wachsen“, so Spieckermann. Beispielsweise im Baugebiet südlicher Lübscher Mühlenberg mit circa 80 Wohnungseinheiten, davon 30 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen, von einem Privatinvestor errichtet. Außerdem soll das Baugebiet Richtung Norden erweitert werden, nicht nur als ein klassisches Wohngebiet, sondern als seniorengerechter und bezahlbarer Mietwohnungsbau.
 
Auch das Thema Gewerbeflächen werde die Stadt beschäftigen. „Die Nachfrage nach weiteren Gewerbeflächen ist groß, das Interkommunale Gewerbegebiet bereits voll. Daher müssten dringend Gespräche mit der Gemeinde Sierksdorf und der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein geführt werden“, betonte der Bürgermeister.
 
Im Bereich der Krippen werde kurzfristig eine Erweiterung der Kapazitäten um zwei bis drei Gruppen nötig sein. Mittelfristig müsse über eine neue Kindertagesstätte nachgedacht werden, möglicherweise im Baugebiet Lübscher Mühlenberg.
 
Zum Thema Stadtwerke berichtete Spieckermann vom Fortschritt des Glasfaserausbaus. Als wichtige Maßnahmen im Tourismus führte er die Sanierung des Dünenstegs in Neustadt und den Umbau des Haus des Gastes in Rettin im Herbst 2019 an. Zur touristischen Ausrichtung seien zudem die Fortschreibungen eines Tourismusentwicklungskonzeptes sowie die Erstellung eines Masterplans für touristische Infrastrukturentwicklung erforderlich. Auch die konzeptionelle Ausrichtung des Stadtmarketings solle in diesem Zuge überarbeitet werden.
 
In Sachen Feierlichkeiten steht Neustadt in 2019 vor einem Großereignis: dem 30. „europäischen folklore festival. „Ein Paradebeispiel für ein lebendiges Europa, das nicht von oben diktiert, sondern von den Menschen vor Ort gelebt wird. Darauf können wir stolz sein“, freute sich der Bürgermeister. Außerdem ist Neustadt seit 50 Jahren Europastadt. Und mit dem 775. Stadtjubiläum hat Neustadt einen weiteren triftigen Grund zum Feiern. „Die Planungen der verschiedenen Aktivitäten und einem Altstadtfest laufen auf Hochtouren.“
 
Spieckermann schloss mit dem Aufruf, die schöne Stadt Neustadt mit allen Bürgern und den Vertretern von Politik, Verwaltung, Vereinen, Verbänden, Handel und Gewerbe voranzubringen. „Das Motto „Gemeinsam für die Stadt Neustadt“ sollte auch weiterhin im Vordergrund unseres kommunalen Handelns stehen“, betonte er. Politik und Verwaltung würden durch den Austausch mit den Bürgern wichtige Einblicke in aktuelle Problemlagen erhalten. Das hätte sich zum Beispiel auch bei dem breiten Interesse an der Standortfrage zum Küstengymnasium gezeigt. Spieckermann: „Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre es ein großes Interesse der Bevölkerung auch an anderen Themen und Projekten.“ (he)


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