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Kristina Kolbe

Polizei-Info: Vermehrt Taschendiebstähle im Supermarkt

Elke Ahlering (li.) und Polizeihauptkommissarin Heike Schmidt von der Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck

Elke Ahlering (li.) und Polizeihauptkommissarin Heike Schmidt von der Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck

Bild: Polizeidirektion Lübeck

Ostholstein. Im Jahr 2022 registrierte die Polizei insgesamt 192 Fälle von Taschendiebstählen im Kreis Ostholstein und erreichte damit das 10-Jahres-Hoch. Die überwiegende Anzahl der Fälle ereignete sich in Supermärkten. Die Täter entkamen fast immer unerkannt. Der Gesamtsachschaden beläuft sich auf knapp 50.000 Euro. Immer wieder nutzen Taschendiebe die Gelegenheit, im Gedränge, in Geschäften oder bei erkennbarer Unaufmerksamkeit ihrer Opfer, zuzuschlagen.

 

Insbesondere in den Gemeinden Neustadt, Bad Schwartau, Eutin, Heiligenhafen, Scharbeutz und Oldenburg musste die Polizei einen auffallenden Anstieg von Diebstählen in Supermärkten verzeichnen. Den vornehmlich älteren Kundinnen und Kunden wurden ihre Wertsachen aus unbeaufsichtigten Einkaufswagen oder der Handtasche entwendet, während sie selbst abgelenkt waren.

 

Präventiv tätig werden

Aus diesem Grund möchte die Polizei warnen. Silke Ziemann, Leiterin der Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck, führt hierzu aus: „Zusammen mit der ehrenamtlich tätigen Präventionsbeauftragten vom Weißen Ring in Ostholstein, Elke Ahlering, wollen wir auf die hohe Zahl der Taschendiebstähle im letzten, aber auch in diesem Jahr in Ostholstein aufmerksam machen.“ Noch bis Donnerstag, 20. April werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der örtlichen Dienststellen, der Präventionsstelle Lübeck sowie des Weissen Ring e.V. nacheinander in den betroffenen Städten vor ausgewählten Lebensmittelmärkten, die sich der Verantwortung gegenüber ihren Kundinnen und Kunden bewusst sind, informieren und persönlich mit Interessierten ins Gespräch kommen.

 

Was genau sind Taschendiebstähle?

Als Taschendiebstahl werden Diebstähle bezeichnet, bei denen ein Täter seinem Opfer heimlich unmittelbar aus der am Körper befindlichen Kleidung oder aus denen am Körper mitgeführten Gegenständen Geld oder andere Sachen (auch unbare Zahlungsmittel) entwendet.

 

Wo ist man besonders gefährdet?

Überall dort, wo ein dichtes Gedränge herrscht, wo Menschen abgelenkt und mit anderen Dingen beschäftigt sind oder leicht abgelenkt werden können.

 

Wie läuft ein Taschendiebstahl ab?

Die Täter nutzen Zeiten, in denen sich viele Kunden im Supermarkt befinden. Der Kunde ist in der Regel mit sich und dem Einkauf beschäftigt, hält Ausschau nach den Waren, die er einkaufen möchte und ist auf sein Tun konzentriert. In einem passenden Moment nähert sich eine Person unauffällig und greift gekonnt nach der Geldbörse. Hierbei gehen die Täter sehr professionell und unauffällig vor. Mit Leichtigkeit gelingt es ihnen, an die Geldbörse zu gelangen und sie aus der Jacke, der Hosentasche oder der Handtasche zu fischen. Eine weitere Masche ist es, die Kunden abzulenken, vielleicht mit einer Frage: „Wo finde ich denn hier die Butter?“ oder mit einem Gespräch über die gerade angebotene Ware: „Haben Sie diese Socken auch in Größe 40 gesehen?“ Während eine Person das spätere Opfer gekonnt ablenkt, fingert eine weitere Person die Geldbörse aus der Tasche. Auch der Einkaufswagen ist ein begehrtes Ziel, sofern dort die Einkaufstasche oder Einkaufskorb mit Portemonnaie und vielleicht auch noch den Haustürschlüsseln abgelegt ist. Der Einkaufswagen ist kein Tresor, sondern für Diebe bequemst zugänglich. Kurz abgelenkt oder durch andere Mittäter abgeschirmt und zugegriffen, schon ist die Geldbörse entwendet!

 

Wie kann man sich schützen?

• Geldbörse dicht am Körper, möglichst in der verschlossenen Jackeninnentasche oder in einer gut verschließbaren Handtasche vor dem Körper tagen.

• Auf verdächtige Personen und verdächtiges Verhalten achten.

• Derartiges Verhalten einer Begleitung und dem Personal melden.

• Generell wachsam sein, wenn sich fremde Personen dicht und besonders häufig in der Nähe aufhalten.

• Möglichst nur wenig beziehungsweise ausreichend Bargeld mitnehmen.

• Die PIN nicht auf einem mitgeführten Zettel notieren beziehungsweise diese gegebenenfalls am Geldautomaten der Hausbank ändern. (red)


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