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Petra Remshardt

Vicelin-Kapelle in Riepsdorf verkauft

Die Vicelin-Kapelle in Riepsdorf wurde 1968 erbaut. Nun wurde sie an einen Riepsdorfer Bürger verkauft.

Die Vicelin-Kapelle in Riepsdorf wurde 1968 erbaut. Nun wurde sie an einen Riepsdorfer Bürger verkauft.

Riepsdorf. Die Vicelin-Kapelle in Riepsdorf ist nach erfolgter Entwidmung verkauft und wird mit dem 1. Februar an ihren neuen Besitzer, einen Riepsdorfer Bürger, übergeben. Das teilte der Kirchengemeinderat der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Cismar mit.
 
Damit endet eine über 50-jährige Geschichte der Vicelin-Kapelle. 1968 mit Mitteln des landeskirchlichen Kapellen-Bauprogramms erbaut und zeitgleich der neu gegründeten Kirchengemeinde Cismar angegliedert, erfuhr die Kapelle anfangs aus den Dörfern Riepsdorf, Gosdorf und Quaal viel Zuspruch. Dies änderte sich aber im Laufe der Jahre. Die Kapelle und der später angebaute Gemeinderaum wurden immer weniger genutzt.
 
Von Anfang an war die wirtschaftliche Lage der Kirchengemeinde Cismar sehr angespannt. In den letzten Jahren entwickelte sich an den Gebäuden in Riepsdorf ein erheblicher Sanierungsstau. 2015 erging die Aufforderung des Kirchenkreises an die Kirchengemeinde zur „Suche und Umsetzung einer Lösung, die die Kirchengemeinde von jeglichen finanziellen Belastungen, die durch die Kapelle in Riepsdorf entstehen, frei hält“.
 
Lange wurde im Kirchengemeinderat um eine Lösung dieses Problems gerungen. Am Ende stellte sich aber der Verkauf als der einzig gangbare Weg dar. Pastor Kiersch sagt dazu: „Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Der Verkauf der Liegenschaft in Riepsdorf ist aber die einzige Alternative, die die Existenz der Kirchengemeinde nicht in Frage stellt.“ Besonders betroffen zeigt sich der Kirchengemeinderat aber über die Tatsache, dass sich die Kirchengemeinde nicht angemessen von ihrer Kapelle verabschieden kann. Corona macht einen Abschiedsgottesdienst unmöglich. Auf diesem Hintergrund wird der Kirchengemeinderat am Samstag, dem 23. Januar noch ein letztes Mal die Glocken läuten lassen.
 Nun stellt sich die Frage, wie in dieser neuen Situation die kirchliche Präsenz der Kirchengemeinde vor Ort in Zukunft gestaltet werden soll. Nach Auskunft von Pastor Kiersch hält die Kirchengemeinde an dem Vorhaben fest, gemeinsam mit den Bürger*innen einen Runden Tisch einzurichten, der sich mit dieser Frage beschäftigen soll. Aber sorgte auch hier Corona dafür, dass dieser Plan bis jetzt noch nicht umgesetzt werden konnte. (red/mg)


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