

Plön (t). Anlässlich des 250sten Geburtstages des Künstlers Friedrich Carl Gröger durfte sich Museumsleiterin Julia Meyer vergangenen Freitag über ein besonderes Geschenk für die Sammlung des Kreismuseums freuen: Die stellvertretende Leiterin der Fielmann-Niederlassung in Plön, Jana Burchert, übergab als Geschenk von Prof. Günther Fielmann ein Porträt des in Plön gebürtigen Porträtmalers. Es handelt sich dabei um ein Bildnis von „Henriette Gleichmann von Oven“ (gemalt um 1820) im blauen Seidenkleid. Die Dargestellte war mit dem Hamburger Großkaufmann, Reeder und Schiffbauer Theodor Georg Gleichmann von Oven verheiratet. Die Familie Gleichmann von Oven gehörte zu jenem Geldadel Hamburgs, dem Gröger seine Porträtaufträge verdankte. Es handelt sich um das elfte Porträtgemälde in Öl, dass das Museum jetzt sein eigen nennen darf. Auf Einladung von Jürgen Ostwald, Kunsthistoriker der Fielmann AG, und von Julia Meyer war Grögers Nachfahre Dr. Martin Sonnabend aus Herford bei der Bildübergabe als Gast mit dabei. F.C. Gröger sei sein Ur-ur-ur-ur-Großonkel gewesen, verriet der Herforder. Er freue sich, dass in Plön das Werk seines Vorfahren einen so großen Stellenwert habe. Museumsleiterin Julia Meyer zeigte sich ihrerseits begeistert, durch Martin Sonnabend einen noch persönlicheren Bezug zu den Gröger-Gemälden zu erhalten. Der Künstler Friedrich Carl Gröger erblickte am 14. Oktober 1766 in Plön das Licht der Welt. Noch heute steht in Plön am Markt 22 das Elternhaus des bedeutendsten Porträtmalers in Norddeutschland Anfang des 19. Jahrhunderts. Grögers Kindheit in Plön war allerdings ärmlich und die Lateinschule, nicht weit von seinem Elternhaus am Markt 22, besuchte der Junge mit wenig Begeisterung. Seine sich schon früh zeigende Vorliebe für das Künstlerische, speziell das Zeichnen und Malen, stieß bei den Eltern auf wenig Verständnis. Nach verschiedenen Versuchen, ein Handwerk zu lernen (Schneider, Drechsler), verließ der 19jährige die damalige Herzogsstadt und besuchte 1789 bis 1792 die Berliner Kunstakademie. Nach Studienaufenthalten in Altona, Braunschweig und Hamburg 1785 ließ er sich vorerst in Lübeck nieder. Dort lernte er Heinrich Jacob Aldenrath (1775 – 1844) kennen, mit dem ihm fortan eine enge Freundschaft und eine intensive zeichnerische Zusammenarbeit verbinden sollte. Ab 1803 führen Gröger und Aldenrath gemeinsam ein Atelier für „Kunst- und Porträtmalerei“ in Lübeck. Auch in Hamburg und Kopenhagen hält sich Gröger längere Zeit auf, um Mitglieder des dänischen Königshauses und Adels zu malen. 1816 ziehen Gröger und Aldenrath nach Hamburg um, wo Gröger bereits den Ruf des bedeutendsten Porträtmaler Norddeutschlands hat. Früh entdeckte Gröger die Technik der Lithographie für die Vervielfältigung seiner Porträts. Die Kunst der Lithographie wurde 1796 von Aloys Senefelder in München erfunden und 1818 in Hamburg bekannt. Im selben Jahr entstand hier die erste Steindruckerei, die für ganz Norddeutschland richtunggebend wurde. Johann Michael Speckter, bekannter Sammler und Händler von Kupferstichen und Radierungen, war ihr Gründer. Für die Entwicklung der Lithographie und für Speckters Institut war es von großer Bedeutung, dass Gröger sich dieser neuen Technik zuwandte und hierin eine überragende Meisterschaft erreichte. Gröger festigte in kurzer Zeit den Ruf der Privilegierten Steindruckerei und trug ihn über die Grenzen Hamburgs hinaus. Friedrich Carl Gröger arbeitet bis zu seinem Tod im Jahre 1838 in Hamburg.