

Plön (los). Große und kleinere Ereignisse kündigen sich an, und das im besten Sinne, denn zwei Jahrzehnte Engagement sind ein guter Grund zum Feiern: Mit einem Sommerfest am 19. Juli will der Förderverein Johanniskirche dieses Ereignis mit Freunden und Unterstützern des kleinen Plöner Gotteshauses teilen. Derzeit wird alles vorbereitet. Aber ab Mai ist das historische Kleinod gegenüber dem Kreismuseum auch wieder außer montags (und mit Ausnahme von Amtshandlungen) täglich von 15 bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet. Auch dieses Angebot gibt es nun seit 15 Jahren. Wolfgang Habenicht-Voss, zweiter Vorsitzender des Vereins, präsentierte stolz die Zahlen vom vergangenen Jahr: 1800 Besucher zählten die „Kirchenwächter“, die hier ehrenamtlich die Aufsicht übernehmen, in der Saison 2024.
Zudem lädt Vorsitzender Pastor i. R. Ulrich Gradert zu Austausch und Gespräch in die Johanniskirche ein: Diese neu initiierte Sprechstunde rund um „Gott und die Welt“ findet regelmäßig am ersten Mittwoch im Monat um 14 Uhr statt – das nächste Mal also am 7. Mai.
Denn bei allem Einsatz rund um die Erhaltung des Gebäudes betont Ulrich Gradert immer gern, dass es dem Förderverein – ein Verein innerhalb der Kirchengemeinde – auch um inhaltliche Bereiche gehe. Gerade diese seien „wichtig für Impulse, um die Leidenschaft der Leute für dieses Kirche wachzuhalten“, und das durchaus mit Aktivitäten jenseits der gottesdienstlichen Nutzung als Winterkirche, als beliebter Trauort – oder Ort der Trauer, auch das gibt es häufig. Da kommt das Format von Gespräch und Austausch wie gerufen, um dieses in der Plöner Stadtgeschichte verwurzelte Gotteshaus mit Leben zu füllen, seine Geschichte zu vermitteln und als Kirche zukunftsweisend weiter zu pflegen. Denn auch das hat wiederum viel mit dem Kreis der Menschen zu tun, die es heute würdigen und auch künftig, für spätere Generationen, erhalten wissen möchten.
Mit einem solchen Kreis engagierter Menschen fing es vor über zwei Jahrzehnten denn auch an. Bereits 2004 hatte der Bauausschuss der Kirchengemeinde dringenden Handlungsbedarf festgestellt, berichtet Fördervereinsmitglied Wolfgang Regel, der sich damals im Ausschuss mitwirkte. Da wölbten sich die Außenwände, schwächelten die Emporen, rotteten die Eichenbalken im Sockel des Fachwerks und die tragenden Deckenbalken. Der Innenputz riß auf, die Schiefereindeckung des Westgiebels war marode, ebenso historisches Interieur der Kaiserzeit und sogar die Heizung war vom begutachtenden Architekten bemängelt worden. Es handelte sich um eine elektrischen Anlage unter den Sitzbänken...
Potenzielle Baustellen innen wie außen: „Das kriegten wir nicht getrennt“, sagt Wolfgang Regel. Eine Lösung bot der Förderverein, bei dessen Gründungsversammlung sich im Kreismuseum 40 Kirchenfreunde versammelten. So konnten fortan Spenden geworben werden, während sich die Kirchengemeinde um Fördermittel bemühte, erzählt Wolfgang Habenicht-Voss. Abschnittsweise schritt die Sanierung voran, zunächst der äußere Bereich des Gebäudes von 2008 bis 2009, dann der innere in den folgenden zwei Jahren. Die Außenanlagen folgten erst 2018/19.
Alles in allem summierten sich diese Ausgaben auf rund eine Viertelmillion Euro, rechnet Habenicht-Voss vor. Stolz ist er dabei auf die Vereinsleistung, in zwei Jahrzehnten rund 280.000 Euro eingeworben zu haben: „Nur Fördervereinsgeld aus den Aktionen und Veranstaltungen“, unterstreicht er und erinnert zugleich an den emsigen Einsatz von Karla Wackernagel und Ehemann Friedrich, Plöner Pastor im Ruhestand, jetzt in Niedersachsen wohnhaft. Hinzu komme Einsatz und guter Wille von 110 Mitgliedern, die an „ihrer“ Kirche hängen. Und auch jetzt wird nach vorne gedacht: Die beste Gelegenheit, sich neu einzuklinken, bietet die Kirchensprechstunde am 7. Mai, wirbt Pastor Ulrich für den Förderverein (Kontakt über das Kirchenbüro, Telefon 04522 – 2235; der Jahresbeitrag kostet 20 Euro, Ehepaare 30 Euro). Denn es macht Spaß, sich mit Gleichgesinnten für dieses hübsche Kleinod einzusetzen, um gute Ideen und wohlwollende Spenden zusammenzuführen – für Gott und die Welt, schöne Veranstaltungen und eine würdige Feier am 19. Juli 2025.