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Igelpaten und Igelfreunde gesucht!

Ein schönes Geschenk und gleichzeitig Unterstützung fürs Wildtierheim: Wiebke Bahruth (li.) und Ronja Strehlau werben für Igelpatenschaften und Igelfreundschaften.

Ein schönes Geschenk und gleichzeitig Unterstützung fürs Wildtierheim: Wiebke Bahruth (li.) und Ronja Strehlau werben für Igelpatenschaften und Igelfreundschaften.

Preetz (sh). Es gab den ersten Nachtfrost und die ersten kalten Tage, die Adventzeit steht vor der Tür und Weihnachten ist schneller da als man denkt. Igel haben da ganz andere Sorgen – wer jetzt noch nicht seine 500 Gramm auf die Waage bringt, wird den Winter vermutlich nicht schaffen, es sei denn, der Winter bleibt ungewöhnlich mild. Im Wildtierheim der Evangelischen Jugend Preetz überwintern jedes Jahr zwischen 20 und 30 Igel. Hier finden sie eine trockene Bleibe mit ausreichend Futter. Und davon brauchen sie eine Menge, bis sie ihr Winterschlafgewicht erreicht haben. Die Braunbrustigel sind die einzigen Insektenfresser, die Winterschlaf halten. Sie bauen sich ein kugelförmiges, trockenes Nest in Laubhaufen und rollen sich zu einer Stachelkugel zusammen – so verbringen sie bis zu fünf Monate. „Ein junger Igel frisst bei uns täglich wenigstens eine dreiviertel Dose Katzenfutter angereichert mit allen anderen Leckereien, wie Mehlwürmern, Rosinen und Bananen“, erklärt Wiebke Bahruth, einzige hauptamtliche Mitarbeiterin des Wildtierheims am Kirchsee. Im Durchschnitt bleibt ein Igel vier Monate in der Obhut der ehrenamtlichen, zumeist jugendlichen Mitarbeiter. Nicht alle Igel gehen in Gefangenschaft in den Winterschlaf, so dass die Futterkosten von drei Euro pro Woche pro Igel in den Wintermonaten zwar weniger werden, aber denn größtenteils bestehen bleiben. „Die Versorgung der Tiere begleitet die FÖJlerin Ronja Strehlau: „Die Kinder und Jugendlichen sorgen für das Reinigen der Ställe, füttern oder bringen ein Tier zum Tierarzt.“ So entstehen im Schnitt für einen Igel 50 bis 60 Euro Futterkosten über den Winter. Zusätzlich gibt es zurzeit verletzte Tauben, Kolkraben und Rabenkrähen, die ebenfalls versorgt werden müssen. In diesem Jahr wurde bereits 220 verletzen Tieren geholfen. Finanziert wurde die hauptamtliche, projektgebundene Stelle bisher durch BINGO! Die Umweltlotterie, doch das letzte Projekt lief im Oktober aus. „Das Wildtierheim hoffentlich nicht“, wünscht sich Diplom Geographin Wiebke Bahruth. Die Kirchengemeinde Preetz hat erstmalig für die Vogelschutzgruppe für ein Jahr die Kosten der hauptamtlichen pädagogischen Betreuung übernommen. Mit der Gründung eines Fördervereins für die Grundfinanzierung und mit einem gut aufgestellten Fundraising soll die Zukunft des Wildtierheims dauerhaft gesichert werden. „Und dabei können die Menschen uns helfen: indem sie Igelpartner oder Igelfreund werden“, wirbt Wiebke Bahruth. Eine Igelfreundschaft gibt es für 20 Euro, eine Igelpatenschaft für 50 Euro. Die Patenschaft wird mit einer Urkunde besiegelt. „Auf Wunsch mit Igelfoto auf der Urkunde“, verspricht Wiebke Bahruth, „das können wir auch gemeinsam mit dem Igelpaten und einem Igel machen.“ Für die Igelfreunde gibt es einen „Igel-Button“ und am Samstag, den 17. Dezember von 12 bis 14 Uhr einen Igel-Fototermin. „Leider können wir keine persönlichen Igel vergeben“, sagt Ronja Strehlau und hat eine einfache Erklärung parat: „Igel wechseln ihr Stachelkleid. Eine Markierung mit Nagellack ist dann nicht mehr zu erkennen, spätestens dann, wenn sie alle in der Gemeinschaftsunterkunft zusammen kuscheln.“ Wer eine Igelpatenschaft oder -freundschaft verschenken möchte oder selbst eine übernehmen möchte, wendet sich an die Internetseite des Wildtierheims: www.wildtierheim.de, per Email an info@wildtierheim.de oder an die Rufnummer 0171/4086331.


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